Dienstag, 3. Oktober 2006
Frau Stella geht jagen
Wären da nicht einige Zeugen, die Frau Stella verpetzen könnten, hätte Frau Stella am Liebsten folgende Zeile in ihr Blog geschrieben:

Kiloweise Steinpilze von Frau Stella erlegt.

Leider ist das aber nicht wahr.
Die Wahrheit ist, das Frau Stella zusammen mit ihrem Monster und einer Freundin ausgezogen ist, um Pilze zu suchen und mit allem möglichen, anderen Krams, aber keinem einzigen Pilz, nach Hause zurückkehrte.
Aus der Traum von Spätzle mit leckerer Steinpilzsosse.

Frau Stella ist eigentlich eine begnadete Pilzjägerin, die einen Pilz schon aus zehn Meter Entfernung erspähen, bestimmen und erlegen kann.
Und auch diesmal blieben ihr die Pilze nicht unentdeckt, nur dass diese Pilze beschlossen hatten, uralt, verschimmelt, ungeniesbar oder für die Pfanne wertlos zu sein.
"Das könnt ihr doch mit Frau Stella nicht machen, ihr Frostschnecklinge" knurrte Frau Stella.
"Sie dünnschaliger Kartoffelbovist" kicherte es zurück und "Strohgelber Klumpfuss, strohgelber Klumpfuss"
Frau Stella ist empört.
"Ihr porpyhrbraunen Wulstlinge, Ihr"
"Sie sparriger Schüppling, Sie" tönte es hähmisch unter dem Eichenlaub hervor.
"Ihr Büschelraslinge" schnaubte Frau Stella.
"Fette Henne"
"...das ist ja wohl die Höhe... ihr Pokal-Rippenbecherlinge"
"Halskrausenerdstern"
"Ihr starkriechenden Leistlinge"
"Schuppiger Schwarzfussporling"
"Ihr safranfleischigen Dickfüsse"
"Sie orangefuchsiger Hautkopf"
"Ihr knopfstieligen Rüblinge, ihr"
"Hundsrute"
Was zuviel ist ist zuviel.
Empört verliess Frau Stella mit ihren Leuten den Wald.
"Was kann es in so einen Wald mitten in der Stadt auch schon für Pilze geben. Das kann ja nichts werden mit diesen horngrauen Rüblingen. Damals bei meinen Eltern, im richtigen Wald, da gab es noch anständige Pilze, wie den Schönfussröhrling zum Beispiel, oder der geschmückte Gürtelfuss..." Frau Stella liess sich kaum beruhigen.
"Renitente Pilze,ihr städtischen, ihr"



Und am Abend da gab es dann Nudeln von gestern mit Pesto, Parmesan und Ketchup.

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Genau!
Als Zeugin kann ich die äußerst renitente Haltung der städtischen Pilze (worauf bilden die sich denn so viel ein?) nur bestätigen. Und unverschämt sind die! Als gemeine Stinkmorchel beschimpft zu werden, war noch die netteste Bezeichnung die ich mir anhören durfte.
Frau Stella! Trösten Sie sich - denn stellen Sie sich mal vor, wir hätten tatsächlich einen essbaren Pilz gefunden ...
1 g Pilz : 3 hungrige Mägen = ????

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Frau Sittichbiene, aber genau dieser eine Pilz hätte sicher die richtige Würze gegeben. :-(

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