Donnerstag, 20. Dezember 2007
Fröhlich soll mein Herze springen
von Paul Gerhardt geschrieben (1607-1676)
von Johann Crüger vertont (1598-1662)


Strophe 4

Ich will dich mit Fleiß bewahren;
ich will dir leben hier,
dir will ich abfahren.
Mit dir will ich endlich schweben
voller Freud ohne Zeit
dort im andern Leben


Ist das nicht ein irrer Text!

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Abgefahren. Die Zeile "mit Fleiß bewahren" kann man sich heutzutage am besten dreifach unterstreichen. Vielen ist das dann ja gleich zu "stressig" oder sonstwie anstrengend.

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ich kenne den text und finde es sehr beruhigend dass Sie sich trauen den hier zu posten. danke, danke.

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Ist das anrüchig diesen Text zu posten? *kopfkratz

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nein! es gibt aber so manchen bloggerkollegen wo ich das gefühl habe, die kriegen bei weihnachten und so immer eine komplette seinskrise. und sind in ihren äußerungen dann auch nicht mehr so fein. das macht mir dann was aus.
ich habe den eindruck, dass es überhaupt schwierig ist, hier texte zu veröffentlichen die etwas religiöses oder "moralisches" haben. deswegen.

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verstehe...

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...ich nicht!

Ooch, da sind manch Äußerungen nicht so fein, und das macht mir dann was aus , na wer hat den hier im Dorf offensichtlich ne Seinskrise? Es ist überhaupt nicht schwierig, was auch immer hier zu veröffentlichen, nur muss man auch die Eier haben, Widerspruch und andere Auffassungen zu ertragen, ich habe den Eindruck, das Sie etwas zuviel Opium fürs Volk gepafft haben sich hier mit der typischen Intoleranz des religiösen Eiferers und Moralapostels, wie auch auf hundertsiebenundzwanzig anderen Baustellen, vergaloppieren, also wenn Kritik nicht erwünscht ist, einfach zu Hause bleiben, und die Kommentare abschalten. <auf Krawall gebürstet Modus aus>

Liebe Frau Stella, auch ich habe in der Zeit meiner aktiven Kirchenarbeit dies mit Inbrunst gesungen, bis ich mich aufs eigene Denken besann, aus dickem Märchenbuch und wohlklingenden Liedern schlimme Botschaft interpretieren lernte, und mich schließlich glücklich von dem Verein getrennt habe. Aus dem Kontext gerissen, finde ich einige Zeilen jedoch auch wundervoll, und für weltliche Liebesbeziehungen tröstlich anwendbar...

Ist übrigens Strophe 12 von Paul Gerhard, Johann Crüger hat es nur vertont, <Klugscheisser Modus aus>

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Ich, armes Heidenkind, bin wiedermal so unbedarft und klaube mir einfach eine schöne Textzeile aus einem christlichen Text, weil sie mir so gefällt.
Und immer wieder vergesse ich den Kontext. Vergesse, dass in jedem Wort ein ganzes Weltbild mitschwingt, das man nicht einfach ignorieren kann.
Und dann entstehen solche Dispute.

Ich für meinen Teil sage, ich kann mit allen Meinungen gut umgehen, solange sie nicht dogmatisch sind. Dogmatische Menschen sind mir ein Graus, egal aus welcher Ecke sie kommen.

Und ich nehme mir heraus, mir mein Bild von der Welt selber zu basteln.

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Und ganz genau so habe ich es gemeint!

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Ich, armes Heidenkind, bin wiedermal so unbedarft und klaube mir einfach eine schöne Textzeile aus einem christlichen Text, weil sie mir so gefällt. [...] Und ich nehme mir heraus, mir mein Bild von der Welt selber zu basteln.

Und das ist bestens so.

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ich empfinde das was peddi sagt als diskriminierung und so ist ja auch gemeint.
ich sag getz nix mehr hier.

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Meine Güte
was ist denn hier los??
Ich meine, ich habe den Hintergrund mal wieder nicht mitgekriegt, finde es aber schade, wenn jemand die Kommentare abschaltet, weil er sich nicht anders zu helfen weiß.
Mag sein, dass jeder, der austeilt auch einstecken können muss, ich persönlich habe aber noch nicht verstanden, warum man dringend zurückhauen muss, wenn man sich geärgert fühlt. (Egal, wie sehr man im Recht ist übrigens. Auch wenn man wirklich berechtigt genervt ist, was ich mir durchaus vorstellen kann, finde ich es auf alle Fälle überflüssig, dem anderen auch noch hinterherzulaufen und ihm noch mal deutlich seine Meinung zu sagen.)
Meinem Minimonster predige ich dann immer, er soll es mal mit Ignorieren probieren, das ist sicherlich höllenfeige und überhaupt nicht "männlich", aber grade wenn man den anderen als "Weichei" empfindet, reicht es doch, ihm klar zu sagen "hau ab", wenn er akut nervt, dann sind die meisten schon geschockt genug.
>Monstermutterpredigermodus aus<

Und den Text finde ich einfach schon deshalb schön, weil er so "abgefahren" ist - im wahrsten Sinne des Wortes.
Genau wie Herr Peddi habe ich auch eine längere Zeit der "aktiven Kirchenarbeit" hinter mir (sehr hübsch ausgedrückt, muss ich mir dringend merken, bisher habe ich immer gesagt, ich komme aus einem sehr christlichen Elternhaus, da schwingt deutlich weniger mit), und genau wie Herr Peddi habe ich mir irgendwann auch eigene, aus Kirchensicht wahrscheinlich sehr ketzerische Gedanken gemacht, was für mich aber nicht heißt, dass ich "den Verein" ablehne, er ist mir nur einfach egal geworden und ich zog es, genau wie Frau Stella vor, mir mein eigenes Bild von der Welt zu basteln.
Witzigerweise behalten die alten Texte aber doch immer noch irgendwie ihren Kontext, weil man sie ja üblicherweise nur innerhalb dieses Kontextes wahrnimmt. Grade deshalb finde ich es klasse, sie einmal losgelöst von dem üblichen Hintergrund zu betrachten und stelle fest, dass man auch sehr viel anderes da rein interpretieren kann. Für "weltliche Liebesbeziehungen" bspw. ist er gradezu ideal :-).
Aber auch nur rein sprachlich macht er schon Spaß - es ist einfach schön, wie die Worte klingen, einerseits alt und vertraut, wenn man genau hinschaut aber auch völlig modern, in Ansätzen fast dadaesk.

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Ich hätte auch nicht gedacht, das dieser kleine Text so eine Welle macht...

Ja, liebe Frau Lachkatze, genauso habe ich den Text auch gesehen und deswegen hat er mich sehr fasziniert.

Und, lieber Herrn Serpimora, bitte denken sie jetzt nicht, ich halte sie für dogmatisch. Das kann ich nämlich überhaupt nicht beurteilen, da ich sie nicht kenne und ausserdem ist das aus ihrem Text nicht herauszuhören.

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Auch der große Johann Sebastian vertonte diesen Text.
An der Stelle habe ich heute im Dom zu Speyer direkt an Sie gedacht, Frau Stella. ;-)

Folgende zwei Zeilen desselben Werkes lassen mich übrigens vermuten, dass auch zu früheren Zeiten schon viel vorweihnachtlicher Glühwein getrunken wurde:

"Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen,
Laß dir die matten Gesänge gefallen."

Die Dornfelder-Variante war leider "aus".

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Hi,hi, wie nett....

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