Freitag, 14. Dezember 2007
Beichte, öffentlich
Frau Stella hats getan.
Frau Stella hat dem Monster eine Ohrfeige gegeben.
Und wenn sie ehrlich ist nicht im Affekt, sondern mit Berechnung.
Nun heult das Monster und kann sich gar nicht mehr einkriegen, dass Frau Stella so etwas getan hat.
Es habe ihr doch gar nichts getan...
(nur auf ihren Nerven herumgetrampelt, mit einer Waffe bedroht, im Spiel natürlich, aber weh tun tut sie trotzdem, hat ihr das Wort im Mund herumgedreht, Ursache und Wirkung vertauscht, geschrien und gebrüllt, Forderungen und Ultimaten gestellt,und wenn sie Frau Stella dann, um des lieben Friedens Willen und weil sie keine Kraft mehr hatte, auf eine Forderung eingegangen ist, hat er auch dieses nicht gelten lassen, egal was Frau Stella machte es war verkehrt, bis Frau Stella sich einfach nicht mehr zu retten wusste und dem Monster eine Ohrfeige gab....)
Nun Frau Stella geht es nicht besser, wer haut denn schon sein Monster, dass macht man nicht.
Schlechtes Gewissen dick und fett und Magenschmerzen.
Das Monster hat sich jetzt beruhigt, aber vermutlich liegt es nicht an der Ohrfeige.
Frau Stella hat nach der Ohrfeige noch mehrere Schuhe um sich fliegen sehen und ihren Schlüsselbund. Der Schlüssel vom Kleiderschrank war plötzlich verschwunden, aber als Frau Stella deswegen heulend am Bett zusammenbrach, wurde das Monster plötzlich freundlich und holte den Schlüssel unter dem Bett hervor.
Nun sitzt er in seinem Zimmer und malt.
Und Frau Stella ist total erschöpft...

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Fühlen Sie sich bitte lieb umarmt. Das sind die dunklen Seite des Mutterdaseins. Sie kommen vor. Sie werden bei Ihnen sicher nie die Regel sein. Aber sie lassen sich nicht ganz vermeiden. Ob dabei eine Hand fliegen musste, fragt man sich nachher immer (was jetzt so klingt, als hätte ich meiner Tochter schon 1000 Mal eine runter gehauen, was aber bei weitem nicht so ist). Man weiß es nicht.
Auf jeden Fall scheint es aber nötig gewesen zu sein, dem Monster sehr deutlich eine Grenze zu setzen, die für Sie erreicht war. Und der Besitzer der geflogenen Hand fühlt sich nachher fürchterlich. Doch ich bin mir sicher, dass die Kinder das recht gut verpacken, so lange sowas die absolute Ausnahme bleibt.

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manchmal ist eine solche cäsur sehr hilfreich.
machen sie sich keinen kopf, wenn es nicht hätte passieren sollen, wäre es auch nicht passiert.
gleich nehmt ihr euch in den arm...

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Und dann vor allem: Bettzeit. ;-)

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ja, Herr Don Papp, eben haben wir wieder gekuschelt.
und trotzdem bin ich fertig...

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Das "Grenze setzen" war ganz sicher nötig.
Grenzen machen Kinder sicherer, vor allem, wenn sie sowieso sehr weit gesteckt sind. Grenzen geben Kindern Halte-Punkte und bürden ihnen nicht zu früh die "unbegrenzte" Entscheidungsfreiheit auf.

Und Reibung schafft Wärme...

Und eine Ohrfeige in sechs Jahren wird das Monster gut verkraften!

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Sehr geehrte Frau Stella,

sind Sie in Ihrer Kindheit denn nie verhauen worden? Doch bestimmt ...oder?

Wissen Sie, was ich getan hätte? Ich hätte das kleine renitente Monster wortlos gepackt, mit Kraft gebändigt und einfach vor die Tür, besser auf die Straße gestellt mit dem Versprechen, wieder in die Wohnung gelassen zu werden, wenn es freundlich und gut gelaunt darum bittet. Ein eventuelles Gezeter auf der Gasse hätte ich ertragen - auch die fragenden Blicke der Nachbarn.

Na ja, Fremde sind ja immer klüger.

Freundliche Grüße von
Ligno

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