Sonntag, 10. Dezember 2006
Foto Nachlese






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Donnerstag, 7. Dezember 2006
failure
Gehen wir mal, so aus Spass, ein wenig googlen. Geben "failure" ein und klicken auf "gut Glück".
Und schauen dann, was passiert!

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Mittwoch, 6. Dezember 2006
böse und stolz
Frau Stella ist böse, glaubt man den Worten des Monsterpapas, denn Frau Stella will dem Monsterpapa das Geld au der Tasche ziehen, sich dann mit der vielen Knete einen faulen Lenz machen, Cocktails schlürfen und Partys feiern.
Frau Stella ist böse, glaubt man den Worten des Monsterpapas, denn sie erlaubt dem Monsterpapa nicht eine neue Familie zu gründen, denn für eine Familie braucht man ja Geld und das will sie ihm ja aus der Tasche ziehen.
Der Monsterpapa ist grossherzig, will er doch ganz viel für sein Monsterchen zahlen, aber nur für sein Monsterchen, nicht für Frau Stella.
Frau Stella gehört ja nicht mehr zur Familie.

Frau Stella rechnet vor.
Monsterbetreuungzeit täglich, abzüglich Kindergarten und Schlafenszeit ungefähr sieben Stunden, macht wöchentlich ungefähr 50 Stunden und im Monat dann ca. 200 Stunden.
Die Hälfte davon, so rechnet sie, ist ihr Privatvergnügen ein Monster grosszuziehen, die andere Hälfte aber, ist die Zeit, die theoretisch der Monsterpapa für die Betreuung aufbringen müsste.
Da Frau Stella das aber übernimmt, deshalb in dieser Zeit blockiert ist und nicht für sich arbeiten gehen kann, muss sie einen entsprechenden Zuschuss vom Monsterpapa erhalten. Nimmt man mal einen Stundensatz von 5 Euro an, wären das im Monat 500 Euro.
500 Euro für Frau Stellas Betreuungsjob.

"Indiskutabel" meint der Monsterpapa und fegt die Rechnung vom Tisch.
"Wenn du das so siehst, dann nehme ich das Monster häufiger zu mir."
"Und wann?" fragt Frau Stella.
"Abends"
" Und was soll ich abends arbeiten, ausser kellnern vielleicht?"
"Hmm."

Frau Stella ist böse, denn sie ist nicht umgekickt, sie hat auf ihrem Standpunkt beharrt, dass sie Arbeit für den Monsterpapa übernimmt und dass dieses auch honoriert werden muss, damit sie sich einen faulen Lenz machen überleben kann.
Der Monsterpapa müsse ansonsten die 100 Stunden Betreuungszeit selber übernehmen, aber zu Zeiten, die es Frau Stella auch ermöglichen länger zu arbeiten oder einen weiteren Job anzunehmen.

Ja böse und stolz ist sie, hat sie den Monsterpapa doch dazu verdonnert endlich mal konkret zu werden und ihr konkrete Zahlen auf den Tisch zu legen, was er bereit wäre zu zahlen und wie genau er sich das vorstellt, mit der vermehrten Betreuung des Monsters durch ihn.
Zahlen, Fakten und kein Gelaber von Familiezerstören und "Geld aus der Tasche ziehen" und so.

Vermutlich hat Monsterpapa immer noch nichts kapiert, aber trotzdem ist Frau Stella gespannt, was da jetzt kommt von ihm.

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Dienstag, 5. Dezember 2006
Ambivalenz
In der Vorweihnachtszeit ist bei Frau Stella auf der Arbeit immer die Hölle los. Das liegt an der Tatsache, dass es in Hamburg diese bescheuerte Tradition gibt, in der Weihnachtszeit mit den Kindern unbedingt ein Weihnachtsmärchen anzusehen. Jedes nur denkbare Theater in der Stadt bringt dann ein Weihnachtsstück für die lieben Kinderchen, auch wenn sie von Kindertheater nicht die Bohne eine Ahnung haben.
In der restlichen Zeit des Jahres ist dann kulturell für Kinder tote Hose. Bis auf die paar Unbeirrbaren, die versuchen, Kultur für Kinder das ganze Jahr zu anzubieten.
Nun ja morgen früh ist es dann wiedermal so weit und Frau Stella steht mit dem Stück "vom ganzen Jahr, dem Löffel und dem Wiedersehen" auf der Bühne.
Und immer wieder ist es aufregend. Aufregend vor Lust und vor Angst.
Frau Stella liebt es auf der Bühne zu sein. Sie liebt dieses " im Moment sein", diesen Fluss, dieses "mit dem Publikum fliessen", dieses Geben und Nehmen.
Und Frau Stella pinkelt sich fast in die Hose vor Angst es nicht zuschaffen "im Moment zu sein" oder davor, dass es nicht fliesst.
Sie hat panische Angst zu versagen und sich vor allen zu blamieren.
Auf der Bühne sein ist immer wieder eine Herausforderung für sie, eine Aufforderung über ihre eigenen Grenzen zu gehen und doch weiter zu machen.
Verschwinden wird dieses ambivalente Gefühl von Angst und Lust wird wohl auch nie.
Diese Ambivalenz ist es sicher auch, die es erst ermöglicht Energie und Präsenz auf der Bühne zu entwickeln.

Und so muss Frau Stella immer wieder durch, durch dieses latent unangenehme Gefühl, bevor sie so etwas wie Glück spüren darf.

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Vollmond
Vollmond.
Frau Stellas Monster hat fast die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern Märchen CDs gehört, weil es einen blöden Traum hatte.
Jetzt schläft es seelenruhig und tief, nur leider muss Frau Stella bald los zur Arbeit.
Das kann ja heiter werden.

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Dienstag, 5. Dezember 2006
Jetzt wirds ernst
Frau Stellas Monster hat den Einschulungsbefehl bekommen und wird für Anfang des Jahres beordert bei seiner zuständigen Schule vorstellig zu werden.
Mit der flachen Hand schlägt sich Frau Stella an die Stirn, oh je, sie wollte sich doch dringend , um einen Hortplatz für ihr Monster kümmern. Hortplätze sind rar und wie soll sie normal arbeiten, wenn sie für ihr Monster keinen Hortplatz findet, wenn es nächstes Jahr zur Schule kommt.
Total verdrängt hat sie das alles.
Und jetzt die Einberufung. Das bedeutet Papiere zusammensuchen, auf Ämter und zu Ärzten rennen.
Oh Gott, oh graus!

Liebe Frau Stella, es ist doch alles halb so schlimm, das haben sie doch letztes Jahr auch schon gemacht, als die Frage aufkam, ob ihr Monster nicht vorzeitig eingeschult werden solle.
Also, holen sie einfach tief Luft und legen sie los.

Ja aber....

Kein aber!

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vier Kleider
1. Kleid
schätzungsweise aus den sechzigern des letzten Jahrhunderts. Sehr fester, grauer Stoff mit eingewirktem, golden Muster. Ein weiter Pelzkragen, vermutlich Nerz, halblange Ärmel und , zwei gestufte Röcke übereinander knielang mit schmaler Silluette.
Könnte Frau Stellas Ur-oma gehört haben.

Die Gäste trudeln nur langsam ein und unruhig stöckelt Frau Stella durch den schummrig beleuchteten Raum. Die Diskjokeys sind noch nicht da, aber zum Glück gibt es eine CD von Randy Newman Crawford (sorry), die in Endlosschleife vor sich hindudelt.
Fünfzehn Kästen Bier, vierundzwanzig Flaschen Rot- und Weisswein, achtzehn Flaschen Prosecco, je eine Stiege O- und A-Saft und Unmengen Wasser warten auf ihre Abnehmer und das Büffet wartet auf sein Essen. Auch Si. und Se., die beiden anderen Festmitbestreiter laufen herum wie Falschgeld.
Aber es füllt sich dann doch, der Saal, das Büffet und die Mägen der Gäste. Frau Stella kann nichts essen, zu aufgeregt.
Sie fliegt von hier nach dort, rennt zur Tür, wenn es klingelt, grüsst und parliert, rennt dann schnell hinter den Tresen und schenkt Prosecco aus, Anstossen, dreimal, elfmal, zigmal, Geschenke auf den Gabentisch legen, ihre Wangen glühen, ein bisschen spülen beruhigt.

2. Kleid
eindeutig aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Stabiler, dünner Baumwollstoff in einem leuchtend hellblauen Farbton mit Rosenaufdruck. U-Boot Ausschnitt (im Rücken etwas
tiefer), kurze Ärmel, sehr körperbetontes Oberteil und ein knielanger Rock mit seitlichen Schössen auf den Hüften. Kein Pettycoatunterrock.


Der Ruf nach dem kulturellen Programm wird immer lauter. Aber noch fehlt der Bass.
Die Dj,s aber sind schon gekommen und legen freundliche Barmusik auf. Auch lassen sich die Gäste noch mit dem vorzüglichen Essen besänftigen und ein angenehmes Geplapper erfüllt den Raum.
Als Frau Stella noch klein war, hat sie dieses Meer aus Stimmen geliebt und nicht all zu selten ist sie, in Jacken eingewickelt, auf einer Reihe Stühle liegend, auf diesen Stimmen davon gesegelt. Frau Stella liebt es immer noch, nur schlafen kann und will sie heute nicht.
Endlich kommt der Bass und das Kulturprogramm beginnt.

Frau Stellas Chorkneipengruppe singt Madrigale. Wunderschön und Frau Stella ist sehr gerührt.
Dann folgt eine lokalpatriodische Einlaaaache einer hessischen Freundin: Ain Gedischt uff hessisch. Frau Stella versteehd zwaaar ka Woad, abbbä des ligd net an derrre Spraach (obwohl Frau Stella nicht müde wir zu saache, sie sei ja nur aine Ingeplaggde), sonndern an ihrer Uffgereeeschtheit. Köstlisch.
Jetzt kommt sie selber an die Reihe mit einen italienischen Lied aus dem 17. Jahrhundert.( E quando ve nàndate? von Anton Francesco Tenaglia)
Mit zitternden Knieen steht sie da und singt so schön sie kann. Ein herzhaftes "Scheisse" und schallendes Gelächter unterbricht ihre Darbietung und Frau Stella sieht ihre freundliche Klavierbegleitung die Notenblätter vom Boden klauben. Nach einer kurzen Pause aber geht es weiter.
ziemlich erleichtert und glücklich verlässt Frau Stella die Bühne.
Als nächstes singt ein Freund zur Gitarre und der Saal singt mit.
Und dann, dann kommt die Tilla, die Tilla, die kein Rot mag, lieber Lillla. Die Tilla darf nicht fehlen, nicht, wenn irgendein Mitglied von Frau Stellas Verwandschaft zugegen ist. Frau Stella kann einige ratlose Blicke bei den Gästen erkennen. Frau Stella findet es lustig.

3.Kleid
ein nicht sehr altes Kleid, vielleicht neunziger Jahre, zeitloser Stil. Dunkelorangenes Unterkleid aus Baumwolle, darüber roter Tüll, mit ein paar dezenten Raffungen. Schmal geschnittenes Kleid, A-Linie, ärmellos mit Spaghettiträgern, knöchellang.

Nachdem das Programm zu Ende ist, wird die Musik aufgedreht. Frau Stella zieht durch die Menge und erntet. Sie erntet Ahhs und Ohhs. Inzwischen ist ja klar, dass sie an diesem Abend in verschiedenen Roben feiert und die Neugierde, was jetzt wohl kommen wird, wenn Frau Stella kurz verschwindet, ist entsprechend gross.
Und dann wird getanzt zur Musik der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Wild und schnell, die Liedtexte mitgrölend. Immer wieder muss Frau Stella sich ihr derangiertes Makeup erneuern. Jetzt fliesst alles Alkohol und Schweiss...

4. Kleid
ein ebenfalls nicht sehr altes Kleid, schätzungsweise auch neunziger Jahre, Schlauchkleid aus sehr feinem, elastischen Strickstoff, dunkel grau mit hauchzartem silber im Faden, ärmellos und knöchellang, seitlicher Schlitz bis zum Knie.

Viel weiss Frau Stella nicht mehr, sie weiss, dass sie viel tanzt, weiss von vielen freundlichen Gesichtern, die an ihr vorbeischweben und nette Worte sagen, weiss dass sich einige freundlich verabschieden, weiss von vielen Küssen und Umarmungen, weiss von dem schönen Gefühl, sich geliebt zu wissen, weiss, dass auch dieses Fest zuende gehen wird, aber später erst in den frühen Morgenstunden, weiss dass sie fliegt....

...bis in ihr Bett.

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Samstag, 2. Dezember 2006
Glückselig und hundemüde
Glückselig und hundemüde findet Frau Stella nun ein wenig Ruhe. Das Monster noch nicht zurück, alle Reste der wunderbaren Feier weggekehrt und abgespült, Leergut zurückgebracht und übrigghebliebene Weine, Säfte und Bierkästen verteilt und wegorganisiert.
Das war sie die grosse Kippe.
Frau Stellas Hirn ist leer, drum später mehr....

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Freitag, 1. Dezember 2006
Auf den Weg
Frisch geduscht macht sich Frau Sella nun auf den Weg, vier Kleider locker aufgeschultert, ihr Gefährt randvoll gefüllt mit allem, was ein durstiges Herz begehrt. Sie hat an alles gedacht, hofft sie.
Einmal noch holt sie tief Luft, bevor sie die Klinke in die Hand nehmen wird, um aufzubrechen.
Ihr Atem geht ruhig.

Jetzt ist sie bereit.

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Donnerstag, 30. November 2006
Pfirsich

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