Sonntag, 23. September 2007
Druck
Samstag.
Frau Stella macht sich nach einem langen, spannenden und geschäftigen Arbeitstag, mit Auf- und Abbau, Stücke anschauen und anschließenden Inszenierungsgsprächen auf den Weg nach Hause. Da fällt ihr ein, dass sie am nächsten Tag auf ein Geburtstagsbrunch geladen ist und immer noch kein Geschenk hat. Frau Stella macht einen Zwischenstopp in der Innenstadt und wird nach langem Suchen fündig. Und nun schnell in die U-bahn und nach Hause, denkt sich Frau Stella. Als sie dann in der Bahn sitzt macht sich ein anderes Organ bemerkbar. "Hallo, ich müsste mal" sagt es zaghaft."Geht gerade nicht," antwortet Frau Stella," sitze in der Bahn."
Frau Stella holt ihren I-pod hervor und spielt ein Spielchen. Der innere Druck steigt plötzlich stark an, so stark, dass Frau Stella Flüssigkeit aus den Augen quillt und sie ihr Spiel zur Seite legen muss.
"Nur noch vier Stationen" ruft Frau Stella beruhigend nach innen. Ihre Blase stöhnt verzweifelt.
"Tut mir echt leid."
Zwei junge Mädels betreten munter plaudernd die Bahn und setzen sich neben Frau Stella. Plötzlich entweicht ein Rülpser dem Mund eines dieser Mädchen, so überfallartig, dass das Mädchen sich selbst erschreckt und hilflos, aber mitreissend anfängt zu lachen. Auch Frau Stella kann nicht anders, lacht los und windet sich Millisekunden später in Schmerzen, da ihre Blase zu Platzen droht.
Noch zwei Stationen.
Frau Stella kann nicht mehr denken.
Ihre Blase singt " Guten Abend, gute Nacht....".
Noch eine Station.
Frau Stella mobilisiert ihre letzten Kräfte einen Notfallplan auszuarbeiten, schließlich sind nach dem Aussteigen noch mehrere hundert Meter zu überwinden. Die Vorstellung aufzustehen, geschweige denn zu laufen, treiben ihr Schweißperlen auf die Stirn.
Endlich: Aussteigen.
Nun muss das Unmögliche geschafft werden:
Möglichst schnell, mit möglichst wenig Druck auf die Blase (=möglichst wenig Bewegung) zur Wohnung gelangen, dann die Haus- und später die Wohnungstür mit zittrigen Händen öffnen, die dann natürlich erst recht klemmen wird, die Klamotten vom Körper reissen und zum Klo hechten.
Ich weiß nicht mehr wie, aber Frau Stella schafft es vollkommen aufgelöst zum Klo.
Und ?
nichts...
nada...
niente...
nicht ein Tropfen entweicht ihrer inzwischen wohl eingeschnappten Blase...

...und diese blöde Blase lässt Frau Stella dann eine geschlagene halbe Stunde auf dem Klo sitzen, um sich genüsslich auszutröpfeln.
Grrrrrrrr.

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