3005 Tage
Frau Stellas kleiner Kosmos.

Frau Stella gibt es immer noch, aber der Zweifel, den dieses alle Informationen verschlingende und auswertende Internet inzwischen bei Frau Stella geweckt hat, lässt sich nicht mehr wegwischen oder wegdenken.
Und so dümpelt hier ein Blog und ist nur noch ein Hauch seiner selbst.
Ich bin zu sentimental ihn zu schliessen und nicht mehr in der Lage ihn wirklich weiterzuführen.
Schade, aber ich kann nicht anders …

Frau Stella liest. Sie liest Philosophen und andere Schlaue und langsam, ganz langsam setzt sich das von ihr schon lange gefühlte Unbehagen zu greifbaren Bildern zusammen. Sieht sie Systeme in dem, was sie vorher nur spüren, aber nicht benennen konnte.
Erkenntnis reift und kleine zarte Fäden, die ein Weitergehen ermöglichen, wachsen ihr entgegen.
Sinnfäden in dieser pervertierten und absurdschnellen digitalen, neoliberalen Konsumwelt.
Fazit bis jetzt : lesen hilft denken.

Buch Empfehlungen:

VILEM FLUSSER: Medienkultur

BYUNG CHUL HAN: Im Schwarm Ansichten des Digitalen,Transparenzgesellschaft, Psychopolitik, Agonie des Eros, Duft der Zeit

ROBERTO SIMANOWSKI: Data love

Liebe Frau Meermond,
danke für ihre netten Worte. So etwas ist schön zu lesen.
Leider ist es still geworden hier und das hat einen fast ausgewachsenen Grund.

Das Monster ist nun langsam aber sicher des Lesens mächtig und dazu auch noch sehr computeraffin und deshalb fällt es Frau Stella zunehmend schwerer hier Monstergeschichten zu schreiben.
Der Gedanke, das Monster könne entdecken, das seine Mama ihn Monster nennt und Geschichten über ihn schreibt, behagt Frau Stella nicht sonderlich.

Und damit wächst langsam, fast unmerklich, eine Schere im Kopf von Frau Stella, eine innere Zensur.
Ein Großteil der Geschichten von Frau Stella - wegradiert, ausgeixt - vom "das-geht-nun-nicht-mehr".

Und dann wird das Schreiben seltener und Frau Stella kommt aus der Übung. Ohne Übung aber purzeln die Geschichten nicht mehr so leicht aus dem Hirn.
Zumindest Frau Stella nicht.

Tja, so sieht es aus.
Aber, wenn Frau Stella eines kann dann Optimismus und deshalb ist noch nichts zu spät. Frau Stella muss nur eine neue Form finden für ihr Blog
und die kommt irgendwann, sicher....

- könnte man die Landschaft falten, auftürmen und dann einen Tunnel durchbohren.
- könnte man die Landschaft nach unten falten, Wasser einlassen und mit dem Boot rüberfahren.
- könnte man die Landschaft einrollen, so wie bei einer einziehbaren Hundeleine.
- könnte man ein Schwarzes Loch in der Mitte der Strecke öffnen und warten, bis die Orte zueinander gezogen werden.

Noch Ideen?

Noch circa acht Jahre sind es, dann ist das Monster erwachsen. Noch circa acht Jahre muss Frau Stella noch durchhalten. Nicht des Monsters wegen. Nein.
In circa acht Jahren, wenn das Monster auf eigenen Beinen steht und selber entscheidet, wie es mit seinen Eltern kommunizieren will, dann, ja dann kann Frau Stella den Monsterpapa endlich mit gutem Gewissen vergessen.

Manche Nachrichten treffen einen wie ein Schlag und mit einem Mal wird man wieder mit der Nase darauf gestoßen, dass man jede Sekunde seines kostbaren Lebens nutzen sollte; leben, lieben, lachen, fühlen, alleine für sich und mit allen Menschen, die man liebt.

Manchmal,
da schaut man nur einen winzigen Moment zu lange
in das freundliche Gesicht gegenüber
und für diesen einen Wimpernschlag lang,
klappt die Wirklichkeit
in eine Andere
und man sieht sich an:
tief und klar,
bevor dann wieder der Schleier fällt
und man den Blick verliert.

Bald sind Herbstferien und das Monster und Frau Stella haben ein verlängertes Wochenende Zeit und könnten, wenn sie wollten, irgendwo hinfahren, mal Urlaub machen, für so ein paar Tage.
Hat einer, von der erlauchten Leserschaft, eine Idee, einen Geheimtipp oder eine heimelige Bleibe anzubieten?

Frau Stella muss ja immer rumspielen.
Neulich hat sie wiedermal mit ihrer Kamera gespielt:
Nachteinstellung, da kann man so schön mit Lichtpunkten Bilder malen.
Nun wollte Frau Stella ein Herz malen, für eine Freundin, doch, egal wie oft sie es versuchte, wenn sie ein ordentliches Herz mit den Rundbögen nach oben mit ihrer Kamera zeichnete, kam folgendes heraus



Malte sie es jedoch falsch herum, wurde es ein echtes, ordentliches Herz.




Frau Stella ist nun etwas durcheinander und kapiert das nicht. Der Anrufbeantworter auf dem Bild steht ja auch nicht Kopf.
Hat jemand eine plausible Erklärung dafür?

wird es mal wieder Zeit für eine Liebesgeschichte.

So einen richtigen Schmachtfetzen, der niemanden kalt lässt. Große Gefühle, großes Kino. Taschentücher inbegriffen.