Donnerstag, 25. Juni 2009
Die Entdeckung der Langsamkeit
Einen Schritt nach dem anderen gehen, in sich hineinfühlen, horchen, achtsam sein, das hat Frau Stella sich vorgenommen. Jeden Schritt geniessen und würdigen lernen. Nicht alles sofort herunter schlingen, ohne zu kauen, als gäbe es eine Hungersnot. Entschleunigen.
Frau Stella fühlt sich fremd und unbeholfen in dieser Langsamkeit.
Geschwindigkeit gibt einem Halt. Nur mit Geschwindigkeit und stetiger Bewegung fällt die Gemse nicht den Berg herunter.
Langsam sein ist hohe Kunst, so kommt es Frau Stella vor.
Doch die ist nun von Nöten, das spürt sie.

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Freitag, 29. Mai 2009
Fieeeep
Frau Stella würde gerne mal wissen, was sie da zur Zeit so derartig auslutscht.

PS:... und einen Mann für gewisse Stunde könnte sie jetzt auch ganz gut vertragen.

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Mittwoch, 6. Mai 2009
Erkenntnis des Tages
Frau Stella ist nicht cool und wird es vermutlich auch nie sein, obwohl sie es manchmal gerne wäre.
So richtig kalt über Allem stehend und Schlussstriche durch die Welt ziehend.

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Montag, 2. März 2009
Wenn man mal aufschaut...
Wenn Frau Stella sich mal einen Blick genehmigt, auftaucht aus dem Ich-will-die-Menschen-gar-nicht-sehen-und-spiele-mit-meinem-Handy-Modus, dann taucht sie ein in die wundersame Welt der Menschen, dieser unzähligen Wesen, die auf diesem Planeten wimmeln und die alle einen eigenen Kosmos in sich tragen. Da ist plötzlich dieses tränenverschmierte Mädchen, ein zerknülltes Papier in der Hand, das es hin und wieder mit zittrigen Händen öffnet, darin liest und wieder weinend in sich zusammensinkt. Was wohl auf dem Zettel steht? Nichts Schönes vermutlich. Lauter in sich versunkene Menschen hier im Bus. Zwei trendige junge Frauen unterhalten sich lachend. Frau Stella schnappt ein ...man der fickt aber ... auf und schaut hoch. Die Beiden fühlen sich ertappt und grinsen breit.
Wohin gehen all die Leute nur, wenn sie aus dem Bus steigen? Was fühlen sie, was denken sie, gerade jetzt in diesem Moment? Könnte man das alles hören, wie würde dies klingen? Ist es eine riesige Kackophonie oder gibt es einen Rhythmus, einen roten Faden darin, ein Muster, dass sich zu einem wundervollen Klang formt? Wie ist die Welt hinter all den erleuchteten Fenstern? Wie reich ist sie und wie trostlos? Wie ist das Leben von diesem Mann da schräg gegenüber?
Fragen über Fragen und vermutlich würde das Wissen über all dies Frau Stellas Hirn sprengen und ihr Herz gleich mit. Es bleibt ihr nur all das hinzunehmen, wie ein Wunder, zu staunen, zu geniessen was die Welt für sie parat hält und auch ein wenig zu weinen, über all das, was ihr zu ändern nicht möglich ist.
Oder natürlich wieder zu verschwinden in den Ich-will-die-Menschen-gar-nicht-sehen-und-spiele-mit-meinem-Handy-Modus und alles geht ihr schlicht am Arsch vorbei.

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Montag, 24. November 2008
Keine Worte
Frau Stella verkommt wieder zur Einsatzbloggerin.

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Dienstag, 14. Oktober 2008
Betrachtungen


Das was wir Menschen vom Anderen sehen können, ist nur eine körperliche Manifestation seines "vergangenen Seins".
In Wirklichkeit, tief drinnen, ist Frau Stella schon anders, aber man sieht es draussen erst später.

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Samstag, 4. Oktober 2008
Grandioses Bild
"Stellen sie sich vor, sie stehen vor dem Mülleimer und möchten das der Müll verschwindet. Was tun sie?
Werden sie ihn ignorieren und warten bis er stinkt und lebendig wird?
Und werden sie dann sauer auf den Müll, weil er so stinkt?
Nein, vermutlich werden sie ihn an sich nehmen, zur Abfalltonne tragen und dort loslassen."

Ist das nicht ein grandioses Bild für den Prozess von: ein Problem erkennen, annehmen und loslassen.
Einfach und doch so wahr.

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Freitag, 5. September 2008
Hirnspuksatz
"Endlich ist Frau Stella alt genug, um dünn zu werden."
... und das in Endlosschleife.
Ob das was zu bedeuten hat?

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Mittwoch, 12. März 2008
Empfindliches Gleichgewicht
Man sollte nie vergessen, dass, wenn man auf eine fein austarierte Waage ein neues Gewicht legt, ihre Arme erst einmal heftig hin und herschwingen müssen, bevor man das entstandene Ungleichgewicht mit einem Gegengewicht wieder ausgleichen kann.

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Montag, 10. März 2008
Plötzliche Gewissheit
Heute hat Frau Stella zum erstenmal wieder für eine längere Zeit ihren Garten betreten, heruntergefallene Äste zerkleinert, Laub zusammengekehrt, die kleine Hütte aus Sträuchern geflickt und Erde angefasst, unter der sich schon das Leben bäumt mit aller Kraft.
Und sofort erfasste Frau Stella eine Gewissheit.
Die Gewissheit, dass das Leben so unglaublich kostbar ist und schön,
gerade weil alles sterben darf.
Der Frühling kommt.

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