Samstag, 1. März 2014
Monsterspruch des Tages #40
Da kommt das Monster, dass nun Frau Stella um einige Zentimeter überragt und legt seinen Kopf auf Frau Stellas Schulter. Eine gefühlte Ewigkeit. Eindeutig zu lang für ein Monster.
Dann zieht es mit den Worten "Sag jetzt nichts" den Kopf wieder zurück. Frau Stella schaut verdutzt und erwartungsvoll.
"Mama...", sagt es, "Mama, ich bin jetzt mit M. zusammen!"
Frau Stella schluckt daraufhin ihr breites Grinsen, dass sich explosionsartig auf ihren Antlitz bildet, ganz schnell wieder herunter und setzt ihre neutralste Miene auf.
Zum Glück hat es das Monster nicht bemerkt.

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Mittwoch, 11. Dezember 2013
Tag und Nacht Experimente
Das Monster hat mal wieder mit einem Freund die Nacht zum Tag gemacht. Das war von Samstag auf Sonntag.
Dann Sonntag ist es -natürlich- irgendwann am frühen Vormittag, nachdem sein Freund mit beringten Augen nach Hause gewankt ist, eingeschlafen.
Katastrophenalarm, denkt sich Frau Stella, schläft das Monster jetzt, ist es in der Nacht wieder putzmunter und am nächsten Tag ist wieder Schule.
Also folgen Weckversuche und nach einiger Zeit die Erkenntnis:Frau Stella ist chancenlos.
Das Monster schläft, so tief, dass sogar eine Horde wütender Elefanten an ihm vorbeirennen könnte, ohne es zu wecken.
Was nun?
So gegen 18 Uhr wacht das Monster auf. Ein gewisser Jetlag ist ihm anzumerken, aber die Laune ist okay.
Es wird 20 Uhr, das Monster sitzt vor dem PC.
Es wird 21 Uhr, das Monster sitzt vor dem PC.
Es wird 22 Uhr, das Monster sitzt vor dem PC.
Es wird 23 Uhr, das Monster sitzt vor dem PC.
Es wird 24 Uhr, das Monster legt sich hin.
Von Müdigkeit aber keine Spur.
Es wird 1 Uhr. Das Monster wälzt sich. Von Müdigkeit keine Spur.
Es wird 2 Uhr. Das Monster wälzt sich. Von Müdigkeit keine Spur.
Frau Stella in ihrem Bett wälzt sich auch grübelnd.
Wie soll sie das Monster morgen aus dem Bett kriegen, wenn es jetzt doch noch einschläft....
Es wird 3 Uhr. Das Monster klopft verzweifelt an Frau Stellas Tür.
Und da kommt Frau Stella die Idee.
"Bleibe auf", sagt sie zum Monster, "...quäle dich nicht mehr mit dem Versuch zu schlafen, sondern nutze die Zeit sinnvoll für dich, bis du morgen zur Schule musst."
Das Monster geht erleichtert in sein Zimmer und schmeisst - wer hätte das gedacht- den PC an.

Am nächsten Morgen trifft Frau Stella auf ein gut gelauntes und munteres Monster.
Wow, ein Morgen ohne Weckstreitereien und ohne einem Monster im Zombiemodus, denkt Frau Stella, wie genial!
Auch das Monster ist angetan und möchte das gleich am nächsten Tag wiederholen.
Gesagt getan.
Direkt nach der Schule legt sich das Monster hin: freiwillig !!!! und schläft bis 23:30 Uhr. Es hat mindestens 7-8 Stunden geschlafen, ist ausgeschlafen und legt los, sein "Nachtwerk" zu vollbringen, während Frau Stella müde vom "Tagewerk" in die Federn sinkt....
Ein paar Tage geht das nun schon so....
Ist das der Weg einem Nachteulenmonster gerechter zu werden?
Erste Zweifel kommen vom Monster selbst.
Es gefalle ihm ja schon, aber mit seinen Freunden könne er sich dann nicht mehr verabreden und das fände er nicht so toll.
Heute nun wird die Uhr wieder umgedreht, das Monster legt sich nach der Schule nicht direkt hin, wie in den letzten Tagen, sondern bleibt solange wach, bis es umfällt, um dann- hoffentlich gut gelaunt und ausgeschlafen- von Frau Stella geweckt zu werden.

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Donnerstag, 14. November 2013
Monsterspruch des Tages #39
"Ich war gestern, schon um 24 Uhr im Bett...", sagt das Monster, dann denkt es kurz nach, und korrigiert " ...hmm vermutlich war es doch schon eins. Hirnzeitumstellung, du verstehst? "

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Dienstag, 20. August 2013
der steinige Weg des Wachsens
Noch rauchen die Staubschwaden vom Zusammenbruch des alten Hauses, das einmal das eines kleinen Monsters gewesen war. Aber zu schnell ist das Monster gewachsen, zu klein, zu eng wurde das Haus, zu groß wurde des Monsters Kraft. Und ehe sich das Monster versah, war das Haus aus den Angeln gehoben und auseinandergebröckelt.
Stein für Stein. Brachen ihm die Mauern weg und die festen Anker, erkannte es sich selbst nicht mehr im staubigen Gewirr und dem hallenden Getöse fallender Welten.

Staub
Stille
Erkennen

Langsam nun legt sich der Staub und das Monster steht vor den Trümmern seines alten Hauses.
Es ist traurig, sehr traurig, das spürt Frau Stella.
Das Haus ist kaputt und wird nie wieder sein, wie es früher einmal war, auch weil das Monster selber, nie wieder so sein wird, wie davor.

Wie gerne würde das Monster liegenbleiben, auf den Steinen.
Liegenbleiben und traurig sein.
Auch das spürt Frau Stella.

Doch es muss weiter gehen, das weiß das Monster….
weil auch die Welt weiter geht.
Und so fügt das Monster nun die Steine wieder aufeinander.

tapfer und zäh
Stein für Stein
für ein größeres Haus.
Eines, das passt.

Aber an manchen Tagen,
wenn die Traurigkeit des Erwachsenwerdens
den Himmel grau überzieht
und die Kraft zum Weiterbauen klaut,

dann darf es auch mal
liegenbleiben
auf den halbverbauten Steinen
liegenbleiben
und traurig sein.

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Freitag, 12. Oktober 2012
Monsterfreiheit versus Zivilisationskorsett
Das Monster hat noch Ferien, die (das Monster würde sagen "leider")in ein paar Tagen beendet sind.
In diesen Ferien waren Frau Stella und das Monster nicht im Urlaub, sondern (wie das Monster sagen würde "endlich mal nur") Zuhause.
Endlich mal nur Zuhause sein bedeutet für ein Monster, das Bett nur noch in äussersten Notfällen zu verlassen und in wenigen Tagen alle Untugenden der ihm aufgedrückten Zivilisation abzustreifen.

Pudding gehört in einer solchen Zeit zum Hauptnahrungsmittel eines zivilisationsfreien Monsters, neben Aiolibrötchen und Pfannkuchen mit Nutella. Vitamine können einem freien Monster nur mit Tricks untergejubelt werden.

Wäre der Computer noch nicht erfunden worden, würde das Monster in einer solchen Zeit bis zum Hals in Lego stecken und Hörspiele oder Musik hören.
Aber der Computer ist erfunden worden und so baut das Monster virtuelles Lego - Tag und Nacht.

Für ein Monster in natürlicher Umgebung ist der Tag Nacht und die Nacht Tag oder anders gesprochen:
Monster sind nachtaktive Wesen. Und damit mein Frau Stella: Einschlafen um 5 Uhr morgens manchmal sogar noch später und aufstehen am nachmittag.

Nun sind die Ferien fast vorbei und nun frage ich sie, liebe Leser, wie bekommt Frau Stella dieses glücklich, freie Monster wieder in das Zivilisationskorsett gesteckt, dass das Monster abgrundtief hasst.

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Mittwoch, 3. Oktober 2012
Es morpht
Langsam wird es Frau Stella unheimlich. Das Monster morpht. Es morpht in einer Geschwindigkeit, dass Frau Stella nur die Luft anhalten kann und versuchen nicht zu blinzeln, um ja nichts zu verpassen.
Da kann es sich zum Beispiel Frau Stellas Hausschuhe für die Klassenfahrt ausleihen, ohne dass es in diesen ertrinken muss.
Es verliert stündlich Zähne und lässt die übrigen Neuen wie Vampierzähne herausblecken.
Es trägt seine Zahnspange wie ein cooles Accessoire.
Es lässt nur noch Kapuzenjacken und überweite Hosen , an seinen Körper, dessen Bewegungen von einem unhörbarem inneren Rhythmus durchzogen zu sein scheint.
Die Musik, die es sich aus dem Netz zieht, wird zunehmend düsterer, schneller und lauter.
Die Nächte länger, die Tage kürzer.
Das Wort "Schule" bereitet ihm spontanes, körperliches Unwohlsein und verursacht heftige Wutanfälle, die sich kaskadenartig über Frau Stella ergiessen.
Das komplette Leben des Monsters könnte sich jetzt im Bett abspielen, wenn es nicht ab und zu dann doch noch mal auf den Spielplatz müsste, um sich in Trance zu schaukeln.
Mit Leidenschaft und Charme kämpft es um seine Eigenständigkeit und um sein Recht tun und lassen zu können, was es will. Die Pflichten nun ja.....wie alle Kinder...

Frau Stella schaut, staunt...
und freut sich, wenn das Monster dann manchmal kommt, seinen Kopf an den Ihren schmiegt und für einen Moment vergisst, dass es so etwas Uncooles ja nicht mehr macht.

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Donnerstag, 9. August 2012
Der von Ihnen gewünschte Anschluss ist besetzt, versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.....
Vermutlich muss sich Frau Stella bald eine zweite Telefonleitung zulegen: Das Monster hat das Telefon als Quasselmedium entdeckt.

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Donnerstag, 3. Mai 2012
Monsterannäherung
Das Monster wollte es wissen: "Wie lebt es sich so in Offenbach" fragte es den wunderbaren Mann und lud sich zum Übernachten ein. Das Monster musste wohl unbedingt herausfinden, wohin seine Mama seit Kurzem immer wieder verschwand. "Warum will Frau Stella nun immer wieder zu den Großeltern in den Taunus und ich werde bei Oma und Opa geparkt....und das in meiner freien Zeit! .... und wer ist dieser Mann überhaupt " So oder ähnlich waren wohl die Gedanken, die das Monster umtrieben, bevor es fragte.
Gesagt getan. Das Monster, der wunderbare Mann und Frau Stella zogen los, die Wohnung des wunderbaren Mannes zu begutachten.
"Hmm joa .... ganz OK", murmelte das Monster fast nebenbei, als sie in der Wohnung standen. Dann wurden Betten gemacht, denn es war schon sehr spät und alle gingen ins Bett.
Der wunderbare Mann musste am nächsten Tag arbeiten und brachte Frau Stella und das Monster noch zur Bahn.
Schnell gab Frau Stella dem wunderbaren Mann noch ein paar Küsse, nicht zu intensive, denn das Monster mag dieses Geküsse nicht.
Dann fuhr er fort, der wunderbare Mann.
Als der wunderbare Mann dann weg war und sich Frau Stella in Richtung Bahn aufmachte, begann das Monster leise zu summen.....

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Sonntag, 1. April 2012
Lernstrategien
In der U-Bahn auf dem Weg zur Schule und zur Arbeit:
"Die L. ist so gut in der Schule und das ohne sich anzustrengen", sagt das Monster in einer Mischung aus Anerkennung und Neid zu Frau Stella.
"Ich denke, das kannst du auch," sagt Frau Stella, " du musst nur nicht alles, was mit Schule zu tun hast, in den hintersten Winkel deines Hirnes verbannen, sondern dort abspeichern, wo du schnell wieder an diese Infos heran kannst."
Das Monster hört Frau Stellas Worte und richtet sofort, ein "Moment" auf den Lippen, die Augen nach oben innen, fährt imaginäre 36 Stockwerke nach oben, dann den Gang entlang unendlich lange gefühlte Kilometer bis zum Regal 7429 packt alles zusammen, was es finden kann und wieder retour. Näher ans Ohr und an den Mund und sagt:
" So, mal sehn, ob das was bringt!"

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Samstag, 10. März 2012
Retour
Mehrere Wochen hat das Monster nun selber entschieden, ob es zum Monsterpapa gehen will oder nicht.
Es wollte nicht. Viel lieber wollte es sich mit Freunden verabreden oder sich die Möglichkeit mit Freunden zu verabreden offen halten oder es wollte einfach zuhause bleiben, weil es nicht losfahren wollte.
Frau Stella hat nichts gemacht, hat die Sache laufen lassen, hat sich ihre Zeit stehlen lassen unbezahlt und
hat den Monsterpapa in die schmerzliche Erfahrung laufen lassen, dass sein Sohn nicht kommen will, wenn er nicht kommen muss.
Und dann kam der Anruf, er hätte das so nicht gemeint, das wäre falsch verstanden worden....
Und dann konnte Frau Stella endlich das sagen, was sie die ganze Zeit nicht gesagt hat, nämlich, dass sich das der Monsterpapa selbst eingebrockt hat, als er dem Monster erlaubte frei zu entscheiden, und dass er Frau Stella nicht gefragt hat, ob sie das Monster in der Zeit, die es nicht zum Monsterpapa komme wolle, dann auch betreuen könne und wolle, dass er einfach über Frau Stella hinweg gefegt ist, über ihre Zeit bestimmt hat und dass er diese Suppe jetzt gefälligst selber wieder auslöffeln muss.
Ab sofort gilt wieder die alte Regel....und Frau Sella kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

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