Dienstag, 20. August 2013
der steinige Weg des Wachsens
Noch rauchen die Staubschwaden vom Zusammenbruch des alten Hauses, das einmal das eines kleinen Monsters gewesen war. Aber zu schnell ist das Monster gewachsen, zu klein, zu eng wurde das Haus, zu groß wurde des Monsters Kraft. Und ehe sich das Monster versah, war das Haus aus den Angeln gehoben und auseinandergebröckelt.
Stein für Stein. Brachen ihm die Mauern weg und die festen Anker, erkannte es sich selbst nicht mehr im staubigen Gewirr und dem hallenden Getöse fallender Welten.

Staub
Stille
Erkennen

Langsam nun legt sich der Staub und das Monster steht vor den Trümmern seines alten Hauses.
Es ist traurig, sehr traurig, das spürt Frau Stella.
Das Haus ist kaputt und wird nie wieder sein, wie es früher einmal war, auch weil das Monster selber, nie wieder so sein wird, wie davor.

Wie gerne würde das Monster liegenbleiben, auf den Steinen.
Liegenbleiben und traurig sein.
Auch das spürt Frau Stella.

Doch es muss weiter gehen, das weiß das Monster….
weil auch die Welt weiter geht.
Und so fügt das Monster nun die Steine wieder aufeinander.

tapfer und zäh
Stein für Stein
für ein größeres Haus.
Eines, das passt.

Aber an manchen Tagen,
wenn die Traurigkeit des Erwachsenwerdens
den Himmel grau überzieht
und die Kraft zum Weiterbauen klaut,

dann darf es auch mal
liegenbleiben
auf den halbverbauten Steinen
liegenbleiben
und traurig sein.

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So lyrisch kann Pubertät beschrieben werden...
Ein schöner Text. Und eine anstrengende Zeit, für alle.

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I feel exactly the same :/

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