Zellophan
das Wissen

angetackert
sich
und Flügel
dicht verklebt

nicht wanken
gerade sein

balancieren Ängste
unerlaubt

scheuchen
winziges Vertrauen
tief in dunkle Nacht

nicht zu halten
die Gedanken

hin zum warmen Licht

das gerade
nicht zu finden
nicht zu sprechen
ist

Wenn Frau Stella gefragt würde, was für einen Titel sie diesem sich nun langsam zum Ende neigenden Jahr geben würde, würde sie ohne mit der Wimper zuzucken "Dies war das Jahr des gebremsten Charmes!" antworten.
Raketenstarts fallen dieses Jahr wegen widriger Umstände auf jedenfall aus.

Nicht findbare Worte irren
zwischen Glücksfetzen

verwirrtes Ich
kann nicht fassen
kann nicht glauben
kann nicht wissen

wird sehen

Manchmal ist Frau Stella ziemlich erstaunt darüber, mit wieviel Mut sie bereit ist in unbekannte Gebiete vorzudringen, sich immer wieder einzulassen, vieler Erfahrungen zum Trotz. Vielleicht ist es die Neugierde, eine gewisse Art von Jagdfieber, die sie befällt.
Todesmutig, aber doch leichtfüßig beschwingt geht sie wieder los ...
Unbekanntem entgegen.

Leidenschaftsloses Leben fühlt sich nicht unbedingt schlecht an, wenn man das, was man dann fühlt, als fühlen bezeichnen kann.

Am Abgrund ihrer Nerven balanciert Frau Stella auf den Lidrändern und droht jederzeit auf einem Schwall Tränen in die Untiefen der Verzweiflung zu stürzen.
Monsters Wüten und Weinen verlangt unerbittliche Opfer, Herzblut und blaue Flecken. Monsterprobleme stapeln sich zur Nachtgeschichte, durchwühlen ihre Träume und fressen Energie. Kostbare, endliche Kraftreserven werden angezapft oder notdürftig mit Schokolade aufgepolstert.
Ein schrecklicher Gedanke froh zu sein, dass das Monster endlich schläft, und ein wunderschöner. Doch die Nacht ist nur ein Hauch bis der nächste Morgen zerrt und wieder das Karussel zur lustigen Gefühlswippe lädt. Auf und ab und auf und ab.
Heute wieder hat es das Monster erschreckend genau auf den Punkt gebracht. "Das ist ja das Problem.", sagte es "Wenn ich beim Papa bin, vermisse ich dich und bei dir vermisse ich Papa!"
Und es zerschneidet Frau Stella das Herz, da sie dem Monster diesen Schmerz zumuten muss, da sie diesen Schmerz nicht von ihm nehmen kann.
Schuldbeladen hat sie Monsters Wüten nichts mehr zu entgegnen ausser Tränen, die ungewollt fließen, die ihr den letzten Funken Würde klauen und die Kraft hier die Erwachsene zu sein.

Anlehnen will ich mich jetzt, einfach nur anlehnen und gehalten werden.

In der verrauchten, überlauten Kneipe sitzen vier Bloggergestalten und rufen sich tiefschürfende Weisheiten über den Tisch. Plötzlich vibriert es an Frau Stella Bein.
Herr Cabman und Frau Morphine wünschen eine fröhliche Runde sagt das Handy, das Frau Stella aus ihrem Rucksack kramt.
Ach, was seit ihr süß, ihr Bloggers, denkt Frau Stella, ihr allesamt.

so kann das Ende der Geschichte nicht sein.

Ja, kullert nur...

Ach, wie gerne würde Frau Stella jetzt am großen Rad der Zeit drehen. Rückgängig machen, was passiert ist und von vorne beginnen.
Sie würde ihre ehrliche Neugierde, ihr Temperament und ihre Spiellust für einige Zeit wegsperren. Langsam und vorsichtig Stege und Brücken bauen, um fremdes Neuland entdecken zu dürfen.
Das würde sie. Wirklich.