Sonntag, 15. März 2009
Nachtrag des Tages
Drei getoastete Vollkornbrotscheiben mit Nutella später, einer Mütze voll Schlaf und diesem Getüte hier (vgel (m4a, 1,845 KB) ) im Hinterhof sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

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Stöhn, stöhn, stöhn ...
Heute ist einer von diesen Tagen. Frau Stella steckt die Müdigkeit in den Knochen. Keinen Mumm, keinen Elan, nur der Wunsch im Bett zu liegen und in Sommerträumen zu verschwinden. Klamm und heimlich.
Das Gefühl eingesperrt in den vier Wänden zu sein, denn der Griff nach der Türklinke bedeutet einen Berg beiseite schieben zu müssen. Wo ist die Sonne bloß?
Vermutlich kriegt Frau Stella bald wieder ihre Tage. PMS. Wie gut es ist immer einen körperlichen Grund haben zu können, als Ausrede, oder wie schlecht.

Das Monster tanzt fröhlich um sie herum und Frau Stella wird schwindelig dabei. So viel Energie ist kaum auszuhalten. Laber, laber, rababer unentwegt.
Frau Stella verzieht sich nach innen. Sagt "ja, ja" und "hmmmm", aber eigentlich hört sie nicht zu.
Dabei philosophiert das Monster gerade über das All und was wohl kommt, wenn das All zu ende ist.
"Eine Eisenplatte", sagt es. Das hätte es mal geträumt.
Ach, heute ist so einer von diesen Tagen.
Und das rostige Eisen ist am Ende des Universums.

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Mittwoch, 14. Januar 2009
Neugier
Warum kann Frau Stella nicht einmal langsam sein, warum muss sie immer vorpreschen wollen, den zweiten vor den ersten Schritt gehen oder am Liebsten gleich alle auf einmal?
Kommen sie runter, werte Frau und trinken sie einen Schluck warmen Tee, das beruhigt.
Und ausserdem haben sie noch etwas anderes Wichtiges zu tun, nur so zur Erinnerung!

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Donnerstag, 1. Januar 2009
Neubeginn mit Abgesang
Und dann kullern doch Tränen, abends als die Böller knallen, und Frau Stella weiss nicht, wie sie ihr Gesicht verbergen soll, vor der fröhlichen Menge. Sie läuft abseits ins Dunkel und betrachtet schweigend die Menge. Irgendwo dort steht er. Der Freund, dieser für sie besondere Freund. Doch er ist weit weg, weiter weg als Südamerika je sein könnte. Sie sucht diese Kraft, die sie in dieser Freundschaft fand, diese synergetische Kraft, dieses "gemeinsam sind wir mehr", aber ein Gemeinsam gibt es nicht mehr, nicht von ihm. Und so perlt ihre Sehnsucht langsam an seiner freundlichen Oberfäche herunter und verrinnt im sandigen Boden.
Und die kleine Frau Stella, ein Häufchen Elend, sitzt da, in der Hand die Scherben dieser Glaskugel, in der die ganze Welt sich spiegelte und noch viel mehr.
Sie ist kaputt, diese Kugel und niemand auf der Welt kann sie wieder zusammensetzen.
Vermutlich wird Frau Stella, so wie ich sie kenne, nun versuchen, etwas Schönes aus den Scherben zu basteln und in jeder einzelnen Scherbe eine kleine Besonderheit erkennen und sie lieben und ehren.
Sie wird sie sicher nicht wegschmeissen.
Aber sie wird noch eine lange Zeit in diesen Scherben, die verlorene Kugel zu erkennen suchen und die Welt, die in ihr verloren ging.

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Mittwoch, 15. Oktober 2008
unten angekommen
Frau Stella hat den Domador trotz adrenalinreicher Minuten bei der Parkplatzsuche und nervösem Zucken vom Beifahrer erfolgreich zum Flughafen gebracht, wenige Minuten vor dem Einchecken noch ein höchst wichtiges Gespräch mit ihm begonnen und leider nicht ganz beenden können.
Nun ist er erstmal weg für zwei Wochen.

Aber auf dem Heimweg dann, langsam, ganz langsam fällt bei Frau Stella ein Groschen, kullert ganz gemächlich nach unten, dreht noch eine Runde und kippt dann -plopp- um.
Vermutlich ist es nämlich ein wahres Glück und von viel weitreichender Bedeutung "nur" die beste Freundin vom Domador zu sein und nicht seine Geliebte.
Diese Erkenntnis beruhigt Frau Stella ungemein.

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
*
Friedenspfeife geraucht.

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Mittwoch, 8. Oktober 2008
warmes Blut
zu tief
eingesunken
im Morast
schleudern Gefühle
himmelwärts

jäher Sturz

groß
ist das Herz
und weise
doch
den Verlust vor Augen
es klein sein will

jammert still

schneidend harter Wind
im Hause
gefriert
der Freundschaft
warmes Blut

Tränenflut

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Donnerstag, 18. September 2008
Nachricht in die Ferne
Heute deine Stimme gehört, wieder diese Stimme, die mir so nah kommt wie nichts anderes.
Und nun quelle ich vor Sehnsucht auf, schäume und sprudele Liebe und ein Lächeln spielt in meinen Mundwinkeln Fangen.
So fern du auch gerade bist, so nah bist du in mir.

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Dienstag, 16. September 2008
so lebendig wie lange nicht
Ja, sie spürt es das Leben, sie spürt sich leben, sie spürt sich wachsen, sie ist am Nerv, da wo alles entsteht und gedeiht. Sie spürt ihre Kraft.
Hier ist ihre Revolution. Ja, genau hier. Sie ist sich sicher.
Genau dort, wo selbst die fortschrittlichsten Linken, verstohlen mit dem Kopf schütteln und sagen: " Ich könnte das nicht...ich könnte meinen Freund nicht teilen, ich würde das nicht ertragen...."
Liebe und Besitz das geht für Frau Stella nicht zusammen. Nie, niemals.
Liebe als Besitzverhältnis (romantische Liebe genannt) ist eine große Krankheit, die die Menschen in Machtstrukturen presst und eine wesentliche Grundlage für das Funktionieren dieser kapitalistischen Gesellschaft bildet.
Und kaum einer bemerkt es.
Eifersucht scheint selbstverständlich und nicht hinterfragbar.

Natürlich ist es Arbeit sich mit seinen Verlustängsten zu konfrontieren. Sie auszuhalten. Aber das bringt weiter. Weiter auf den Weg hin zu einer Gesellschaft in der sich Menschen frei von Zwängen liebend begegnen, wo alle Menschen ihre Bezüge zu anderen Menschen individuell definieren und leben können. Jenseits der vorgepressten Schemata, die uns heute immer noch begegnen.

Frau Stella liebt viel, Frau Stella liebt unterschiedlich, Frau Stella liebt tief und oberflächlich. Sie liebt Männer und Frauen und alle anders. Und jede Liebe ist einzigartig.
Frau Stella will sich nicht entscheiden müssen. Für die eine große Liebe, die alles erfüllen muss. Und alles andere soll dann nichts mehr oder weniger wert sein.
Nein.
Und wieso darf man dann nur noch den Einen anfassen, obwohl berühren und berührt werden doch fast immer schön ist?

Als hätte sie eine Quelle unerschöpflicher Energie angezapft, durchflutet sie Lebenskraft, wenn sie es schafft, Elemente ihrer Utopie in die Wirklichkeit zu bringen.
Auch, wenn sie es schafft loszulassen.
Eine Liebe so zu nehmen, wie sie ist, nicht als mehr aber auch nicht als weniger. Ehrlich zu sein mit sich und dem Gegenüber. Wahrhaftig sein zu können und für sich gerade zu bleiben.

Diese Lebenskraft macht sie glücklich und so lebendig wie schon lange nicht.
Und was will man mehr.

...die Revolution, natürlich.

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Mittwoch, 10. September 2008
Was man sich so nicht bestellt hat und trotzdem auslöffeln muss
Er hat es ihr immer und immer wieder gesagt: Wir haben eine sehr, sehr, tiefe Freundschaft, aber ich begehre dich nicht.
Frau Stella hat sich darin eingerichtet, genossen was an Zärtlichkeit und all dem anderen Wunderbaren zu ihr herüberkam. Dieses Yes Game, das sie spielen, dieses "gemeinsam sind wir stärker, viel stärker als jeder für sich alleine" Spiel. Alles perfekt, gemacht für die Ewigkeit, nun ja bis auf die nicht funktionierende Sexualität.
Sex muss sein. Also haben sie sich "fremdgehen" erlaubt.
Und nun hat sich der Domador verliebt und das Gefüge schwankt heftig.
Nein, zwischen Frau Stella und dem Domador hat sich nichts verändert, aber eine weitere Komponente hat sich dazugesellt, beansprucht Zeit, Raum und Lebensenergie, vielleicht auch die Zukunft.
Das macht Angst. Damit muss man arbeiten, hart arbeiten.
Es fordert Frau Stella auf, bei sich zu bleiben, alleine stehen zu können, auch wenn man es vielleicht nicht braucht.
Und Frau Stellas Herz? Ja, es schmerzt sie, nicht diejenige zu sein, die begehrt wird. Von ihm begehrt wird.
Aber Begehren kann man nicht erzwingen.
Da ist und bleibt Frau Stella eine Realistin.
Nichts ist perfekt, schon gar nicht die Liebe.

Aber die Hoffnung stirb zuletzt.
Sich keine Hoffnung mehr zu machen ist so viel schwerer, besonders für eine notorische Optimistin, wie Frau Stella. Sie wird versuchen alle Hoffnung fahren zu lassen.

Frau Stella und der Domador haben eine Liebe, haben eine Freundschaft, aber sie ist eben keine Übliche, keine die man in ein Raster pressen kann.
... und, wenn sie all die Veränderungen heil überstehen, werden sie mit dieser neuen Entwicklung gewachsen sein.
Hoffentlich.

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