Mittwoch, 1. November 2006
Der erste November
Frau Stella hat sich ein neues Handy bestellt. Es kostet ja nichts und ausserdem gekommt man obendrein auch noch ein Ipod nano geschenkt. Ein Schnäppchen also. Gestern kam nun das Handy mit dem Handyvertrag, den Frau Stella unterzeichnen sollte. Dazu gab es aber noch ein paar Fragen. Frau Stella also schnappt sich den Hörer und wählt die Firma an.".... telefonisch sind wir Montags bis Freitags von neun Uhr dreissig bis siebzehn Uhr zu erreichen.." säuselt die Anrufbeantworterstimme in ihr Ohr. Es ist kurz vor halb zehn. Zehn Minuten später. Wieder dieselbe Stimme am Apparat. "Nun gut, versuche ich es später nochmal", denkt sich Frau Stella und wendet sich wieder ihrem Job zu. Ein nächster Versuch erfolgte so gegen elf und war wieder erfolglos. Böse Ahnungen stiegen in ihr auf.
Ist diese Firma vielleicht nur ein Betrügerladen, der armen Kunden Verträge abluchst und sich dann aus dem Staub macht. Wenn, dann hätte Frau Stella gerade mal noch Glück gehabt, sie hat ja noch nichts unterschrieben. Aber vielleicht ist in dieser kleinen Münchner Firma ja nur ein personeller Engpass, weil fünf Leute vom Personal einer Grippe erlegen sind und sie deshalb nicht ans Telefon gehen konnten. Frau Stella grübelte und grübelte. Und dann dämmerte es Frau Stella allmälig und eine dumpfe Wut bahnte sich langsam den Weg ins Freie.
"Die haben heute einen Feiertag, die Münchner, die blöden, die, nur weil die da alle Katholiken sind, da unten im Süden und nichts besseres zu tun haben, als ständig Feiertage abzufeiern und Brückentage zu nehmen und deswegen telefoniere ich mir hier die Finger wund und überhaupt ich brauche heute meine Informationen...."
Aber was bleibt Frau Stella übrig, als noch einen Tag länger auszuharren, ihr Handy noch nicht auszupacken und liebevoll ans Netzgerät anzuschliessen, um es mit Strom zu füttern. Noch einen Tag länger muss es nun leblos in der Kiste liegen, das Handy, das arme.
Und Frau Stella hatte sich schon so gefreut.

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Mittwoch, 25. Oktober 2006
Heimat
Fast jeden Morgen begegnet Frau Stella ihnen:
Dem anzuggepflegten Mann mittleren Alters auf dem Weg zur U-bahn, der sich gedankenversunken, an der Ampel stehend, mit einem Elektrorasierer die letzten Stoppeln vom Kinn holt.
Der plumpen Frau, die ihren mit lila Punkten besprühten, weissen Terrier gassiführt und dabei leicht irre in die Gegend lächelt.
Dem abgewrackten Altrocker, mit Tattos bis unters Kinn und voller Bikermontur, der täglich Einkaufstaschen tragend seiner Frau Mama hinterherdackelt.
An manchen Tagen, da nimmt Frau Stella sie kaum wahr, zu beschäfftigt ist sie mit sich und ihrer kleinen Welt.
An anderen verschaffen diese Menschen ihr ein diffusses Unbehagen, aufgrund ihrer Schrägheit, ihrem leichten Verrücktsein. Es ängstigt sie.

Aber heute, ja heute könnte Frau Stella ihnen um den Hals fallen, denn heute geben sie Frau Stella ein Gefühl von Heimat.

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Montag, 23. Oktober 2006
Die heutige, gute Tat
Frau Stella hat heute einige alte Möbel auf die Strasse gestellt und man kann es kaum glauben, innerhalb einer halben Stunde waren sämtliche Sachen verschwunden.
Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die alten Sachen noch irgendwo weiterleben und nicht von der Müllabfuhr zerschreddert werden.
(Frau Stella kann echt nicht gut loslassen)

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Sonntag, 22. Oktober 2006
Frau Stella zwingt sich
Frau Stella drückt sich. Und das schon seit Wochen (in Wahrheit Monaten). Sie drückt sich vor einer Ausseinandersetzung mit dem Monsterpapa, um das liebe Geld. Denn wie schon erwähnt, hat Frau Stella einen wunderbaren Job, aber viel zu wenig Geld, um sich und ihr Monster durchzufüttern.
Natürlich leistet Monsterpapa auch seinen finanziellen Beitrag, aber es ist eben nicht genug und ganz sicher nicht das, was Frau Stella wirklich zusteht.
Frau Stella weiss; das was der Monsterpapa ihr vermitteln wird, wenn sie dieses Thema anspricht, wird unangenehm. Er wird suggerieren, ihr ginge es immer nur ums Geld, um sein schwer verdientes Geld. Seit der Monsterpapa und Frau Stella kein Paar mehr sind, wiegt dieses "Argument" beim Monsterpapa natürlich noch viel schwerer.

Nun hat Frau Stella sich endlich gezwungen ein Herz gefasst, einen Schluck Mut getrunken und sich dem Thema gestellt.

1. Erkenntnis: ohne Hilfe von Aussen, hat sie keine gute Chance, ihre Forderungen durchzusetzen.
(das hätte sie auch echt früher erkennen können, die olle Schisserin)
2. Erkenntnis: wenn man sich dahinterklemmt, lässt sich einiges bewegen.(auch das hätte ich ihr früher sagen können)

Frau Stella hat nun (endlich) am Dienstag einen Termin, bei einer Beratungsstelle für Alleinerziehende, die ihr helfen wollen, herauszufinden, wie hoch ihr Anspruch auf Unterhalt für das Monster und sie wirklich ist.

Ein erster Schritt.(immerhin)

Und trotzdem würde Frau Stella am Liebsten immer noch so tun, als könne man von Luft und Liebe wunderbar leben und Laufen durch die Luft, sei ja auch kein Problem, solange man das Problem mit der Schwerkraft ignoriert.

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Freitag, 20. Oktober 2006
Geländer denken
Fäden aus Licht auf wackligem Grund fliehen vorbei.
Nur der Fahrtwind hält die eiernden Räder ins Lot. Asphaltpfützenlichter brennen ins Hirn, war das rot gerade? werfen zurück, lassen wanken. Geländer denken und treten. Weiter, weiter, weiter.
Die Stille keucht schlafen und Augen sinken hinein.
Träumen Betten auf hoher See.
Nicht Stehenbleiben, weiter.
Zu voll mein Herz mit Calvados.

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Montag, 16. Oktober 2006
Das Monster dehydriert
Frau Stellas Monster dehydriert langsam und wenn es jetzt nicht bald, nach der Gabe eines Vomex-zäpfchens, zu dem Frau Stella das Monster nur mit Engelszungen überreden konnte, etwas Flüssiges bei sich behält, dann muss Frau Stella wohl oder übel mit dem Monster ins Krankenhaus.
Frau Stella musste schon mal mit dem Monster ins Krankenhaus, da hatte es eine Mastoiditis (eine Mittelohrentzündung, deren Eiter sich den Weg durch den Schädel bis hinter das Ohr gesucht hat).
Vier Tage lang wurde es mit Antibiotikainfusionen malträtiert, die über eine Braunüle in seinen kleinen Körper gelangten. Und jeden Tag musste eine neue Braunüle gelegt werden, da diese ständig rausrutschten.
Krankenhaus ist ein Alptraum und nun dräut (?) es wieder.

Womit hat Frau Stella das verdient? Ist das etwa seine Rache, für ihre ketzerische Reliquienaktion. Aber er ist doch gar nicht für sie zuständig, denn sie ist ja gar kein Mitglied seines Vereins.
Also, wer auch immer Frau Stella und ihr Monster gerade ärgern will, soll sie verdammt nochmal in Ruhe lassen.
Und wenn dieser jenige partout nicht davon ablassen will, lasse er gefälligst das Monster in Ruhe und wende sich an Frau Stella direkt.


Nachtrag: Das Vomex-zäpfchen wirkt zum Glück und das Monster isst jetzt sogar wieder ein bisschen. UFFF.
...und es will sogar wieder fernsehen!!!

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Sonntag, 15. Oktober 2006
Blogbaustelle
Ab heute kann ich den Spickzettel (was ich aber aus Nostalgiegründen nicht tun werde) löschen... jetzt habe ich dank Frau Schlüsselkind
und Herrn Beetfreeq lauter niedliche kleine Buttons.
Hach, ist das herrlich.....

Aber was bedeutet eigentlich tt, quote und pre?

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Die Wunder des WWW.
Ich muss ja gestehen, das ich es immer noch verdammt aufregend finde, im Referrer einen Link zu einer asiatischen Website zu finden.

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Abendvesper im Michel
Am Sonntag geht Frau Stella in den Hamburger Michel, um mit ihren Chor die Abendvesper zu begleiten. Sollten die Hamburger unter den Bloggern, die etwas schrägen Chorgesang (zB. von Reger und Britten und anderen viel unbekannteren Komponisten)mögen und ausserdem bei kirchlichen Veranstaltungen keine Allergien bekommen, am Sonntag von 18-19 Uhr noch nichts vorhaben, können sie gerne kommen.
Frau Stella würde sich sehr freuen.
(auch, wenn sie wahrscheinlich keinen einzigen anwesenden Blogger erkennen könnte)
Trotzdem!

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Samstag, 14. Oktober 2006
Ich habe mal eine Frage
Ich bin nämlich neidisch auf die Blogseiten, bei denen in den Kommentaren und sonst wo anders, so nette Buttons sind, mit denen man so einfach per Knopfdruck gross, klein, kariert, buntgescheckt und so weiter schreiben kann. Kann mich da jemand einweihen, wie man das macht?

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