Dienstag, 6. Februar 2007
Cranio sacral
frau stella, 21:52h
Vor ein paar Tagen war es wieder soweit: Frau Stella hielt ein Massagerezept in ihren Händen, ausgefüllt von ihrem hochgeachteten und heissverehrten Neurologen, der nichts anderes im Sinn hat, als Frau Stella glücklich zu machen. Diesmal war es sogar ein ganz besonderes Rezept, ein Freifahrschein für ein paar Stunden Cranio sacral Therapie nämlich. Das wollte Frau Stella unbedingt einmal ausprobieren und testen, ob es ihr bei der Bekämpfung ihrer Kopfschmerzen hilfreich ist.
Am Freitag dann war der Termin und Frau Stella entsprechend neugierig gespannt.
Zuerst wurde sie ausführlich befragt, nach Krankheiten, Operationen, Narben und Beschwerden. Neben den Kopfschmerzen fiel Frau Stella nur ihr Kaiserschnitt ein und das Hellp Syndrom, das den Kaiserschnitt erforderlich machte. Auch heute nach mehr als fünf Jahren fühlt sich Frau Stella Haut, um die Narbe herum, ein wenig taub und unwirklich an.
Frau Stellas Pysiotherapeutin beschloss sich der Narbe einmal anzunehmen und setzte jeweils einen Finger an die Enden der Narbe. Frau Stellas Aufmerksamkeit sank nach Innen zu den zwei Punkten, die die Therapeutin nun fast unmerklich manipulierte.
Das Gewebe, um die Narbe wurde heiss und pulsierte.Das pulsieren wurde dann schwächer und schwächer bis es fast verebbte.
Nach einiger Zeit befand die Physiotherapeutin, dass die Narbe sich beruhigt habe.
Nun schob sie eine Hand unter Frau Stellas Steissbein und legte die Andere auf den Unterbauch.
Sie tat scheinbar nichts, ausser spürbar anwesend zu sein. Von ihren Händen aus wurde es langsam heiss. Die Therapeutin fragte Frau Stella, wieviele Toastbrotscheiben nun heiss wären, wenn man einmal annähme, dass zwischen den Händen von ihr zehn Toastbrotscheiben liegen würden. Es wurden zunehmend mehr Toastbrotscheiben bis alle erhitzt waren.
In dieser Art arbeite sich die Therapeutin die Wirbelsäule hoch und Frau Stella genoss entspannt diese Aufmerksamkeit bis die Physiotherapeutin schliesslich beim Kopf ankam.
Panische Schauer durchschossen Frau Stella, als die Therapeutin ihre Hände direkt hinter ihre Ohren schob. Niemand darf an ihre Ohren, dass war schon immer so, soweit sie sich erinnern kann. Nicht einmal das Zuschauen, wenn sich ein Anderer seine Ohren umknickt, kann sie ertragen. Es bereitet ihr Unwohlsein.
Frau Stella schwitzte und hätte sich am liebsten aufgelöst. Irritiert fragte die Therapeutin, was denn nicht stimme. Frau Stella versuchte es zu erklären, innerlich bemüht, sich schon einmal auf Unangenehmes vorzubereiten. Friseure könne sie ja schliesslich inzwischen auch ertragen.
Und dann tat sie es, die Therapeutin, sie packte Frau Stellas Ohren zwischen Daumen und Zeigefinder und knetete und strich vorsichtig an ihnen herum. Jedem anderen hätte Frau Stella eins in die Fresse gegeben und Frau Stella fragte sich wieso ihr eigentlich nicht. Frau Stella kämpfte innerlich mit sich, bis sie schliesslich einwilligte, dieses Experiment ohne Fressepolieren zuzulassen.
Ihre Ohren glühten und alles in ihr war in höchster Alarmbereitschaft. Hitzschübe schossen kreuzundquer. " Vielleicht liegt in den verstockten Ohren, der Schlüssel zu meinen Kopfschmerzen, wer weiss..." blitzte es in Frau Stella auf.
Als die Therapeutin ihren Griff lockerte atmete Frau Stella erleichtert auf. Die Physiotherapeutin brauchte noch eine Weile, um Frau Stella mit ihren Händen, die nötige Ruhe wieder zu geben und gab ihr den Ratschlag, sich ab jetzt öfters mit den Ohren zu beschäfftigen. Sie sei da wohl auf ein Wespennest gestossen.
Frau Stella verliess die Praxis nicht genau wissend, ob sie sich nun total bescheuert finden sollte, weil sie das freiwillig zugelassen hat oder ziemlich stolz, weil sie sich darauf eingelassen hat.
Sie weiss es immer noch nicht und trotzdem geht es
Frau Stella seitdem erstaunlicherweise ziemlich gut.
Am Freitag dann war der Termin und Frau Stella entsprechend neugierig gespannt.
Zuerst wurde sie ausführlich befragt, nach Krankheiten, Operationen, Narben und Beschwerden. Neben den Kopfschmerzen fiel Frau Stella nur ihr Kaiserschnitt ein und das Hellp Syndrom, das den Kaiserschnitt erforderlich machte. Auch heute nach mehr als fünf Jahren fühlt sich Frau Stella Haut, um die Narbe herum, ein wenig taub und unwirklich an.
Frau Stellas Pysiotherapeutin beschloss sich der Narbe einmal anzunehmen und setzte jeweils einen Finger an die Enden der Narbe. Frau Stellas Aufmerksamkeit sank nach Innen zu den zwei Punkten, die die Therapeutin nun fast unmerklich manipulierte.
Das Gewebe, um die Narbe wurde heiss und pulsierte.Das pulsieren wurde dann schwächer und schwächer bis es fast verebbte.
Nach einiger Zeit befand die Physiotherapeutin, dass die Narbe sich beruhigt habe.
Nun schob sie eine Hand unter Frau Stellas Steissbein und legte die Andere auf den Unterbauch.
Sie tat scheinbar nichts, ausser spürbar anwesend zu sein. Von ihren Händen aus wurde es langsam heiss. Die Therapeutin fragte Frau Stella, wieviele Toastbrotscheiben nun heiss wären, wenn man einmal annähme, dass zwischen den Händen von ihr zehn Toastbrotscheiben liegen würden. Es wurden zunehmend mehr Toastbrotscheiben bis alle erhitzt waren.
In dieser Art arbeite sich die Therapeutin die Wirbelsäule hoch und Frau Stella genoss entspannt diese Aufmerksamkeit bis die Physiotherapeutin schliesslich beim Kopf ankam.
Panische Schauer durchschossen Frau Stella, als die Therapeutin ihre Hände direkt hinter ihre Ohren schob. Niemand darf an ihre Ohren, dass war schon immer so, soweit sie sich erinnern kann. Nicht einmal das Zuschauen, wenn sich ein Anderer seine Ohren umknickt, kann sie ertragen. Es bereitet ihr Unwohlsein.
Frau Stella schwitzte und hätte sich am liebsten aufgelöst. Irritiert fragte die Therapeutin, was denn nicht stimme. Frau Stella versuchte es zu erklären, innerlich bemüht, sich schon einmal auf Unangenehmes vorzubereiten. Friseure könne sie ja schliesslich inzwischen auch ertragen.
Und dann tat sie es, die Therapeutin, sie packte Frau Stellas Ohren zwischen Daumen und Zeigefinder und knetete und strich vorsichtig an ihnen herum. Jedem anderen hätte Frau Stella eins in die Fresse gegeben und Frau Stella fragte sich wieso ihr eigentlich nicht. Frau Stella kämpfte innerlich mit sich, bis sie schliesslich einwilligte, dieses Experiment ohne Fressepolieren zuzulassen.
Ihre Ohren glühten und alles in ihr war in höchster Alarmbereitschaft. Hitzschübe schossen kreuzundquer. " Vielleicht liegt in den verstockten Ohren, der Schlüssel zu meinen Kopfschmerzen, wer weiss..." blitzte es in Frau Stella auf.
Als die Therapeutin ihren Griff lockerte atmete Frau Stella erleichtert auf. Die Physiotherapeutin brauchte noch eine Weile, um Frau Stella mit ihren Händen, die nötige Ruhe wieder zu geben und gab ihr den Ratschlag, sich ab jetzt öfters mit den Ohren zu beschäfftigen. Sie sei da wohl auf ein Wespennest gestossen.
Frau Stella verliess die Praxis nicht genau wissend, ob sie sich nun total bescheuert finden sollte, weil sie das freiwillig zugelassen hat oder ziemlich stolz, weil sie sich darauf eingelassen hat.
Sie weiss es immer noch nicht und trotzdem geht es
Frau Stella seitdem erstaunlicherweise ziemlich gut.
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novemberregen,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:20
Also wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, Sie sind meine ehemalige Mitbewohnerin. Allein das mit den Ohren.... aber auch so vieles andere!
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frau stella,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:33
vielleicht eine Reinkarnation ? :-)
Ne, aber jetzt im Ernst, das ist ja spannend...
vielleicht ist sie mit mir verwandt oder so und wir sind Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden...
erzählen sie mehr..
Ne, aber jetzt im Ernst, das ist ja spannend...
vielleicht ist sie mit mir verwandt oder so und wir sind Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden...
erzählen sie mehr..
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novemberregen,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:47
Hm, ich scheue mich ja ein bisschen mich über eine dritte Person hier auszulassen ;-)
Das mit der Verwandschaft ist unwahrscheinlich - ich kenne sie, seit ich 11 Tage alt bin (sie ist geringfügig älter) und wir sind immer zusammen gewesen, so dass sie mir dann vermutlich mal über den Weg gelaufen wären.
Sie hat einen Sohn, der mich (von Ihren Beschreibungen her) sehr an Ihr Monster erinnert, ist nur etwas jünger, und sie ist ähnlich handwerklich begabt wie Sie. Sie haben sogar einen sehr ähnlichen Schreibstil. In paranoiden Momenten halte ich Sie manchmal für ein Fake von ihr.
Das mit der Verwandschaft ist unwahrscheinlich - ich kenne sie, seit ich 11 Tage alt bin (sie ist geringfügig älter) und wir sind immer zusammen gewesen, so dass sie mir dann vermutlich mal über den Weg gelaufen wären.
Sie hat einen Sohn, der mich (von Ihren Beschreibungen her) sehr an Ihr Monster erinnert, ist nur etwas jünger, und sie ist ähnlich handwerklich begabt wie Sie. Sie haben sogar einen sehr ähnlichen Schreibstil. In paranoiden Momenten halte ich Sie manchmal für ein Fake von ihr.
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frau stella,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:53
Das ist wirklich sehr spannend, aber vermutlich wirklich nur eine Laune der Natur.
... und wegen mir brauchen sie keine paranoiden Momente bekommen, ich bin nämlich überwiegend harmlos.
... und wegen mir brauchen sie keine paranoiden Momente bekommen, ich bin nämlich überwiegend harmlos.
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ilse.bilse,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:37
Sie mögen jetzt vielleicht lachen, aber so geht es mir mit meinem Bauchnabel. Nur wirklich sehr wenige dürfen meinen Bauchnabel berühren oder gar ihren Finger hineinbohren, allen anderen haue ich was aufs Maul, wenn sie das wagen.
Wegen der Kopfschmerzen: Knirschen Sie nachts mit den Zähnen?
Wegen der Kopfschmerzen: Knirschen Sie nachts mit den Zähnen?
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frau stella,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:43
Schnarchen soll ich wurde mir berichtet, aber von Zähneknirschen weiss ich nichts.
Und da ich zu Zeit auch niemanden (ausser mein Monster) neben mir liegen habe, der mir davon berichten könnte, wüsste ich auch nicht, wie ich das herausfinden sollte. Hmm
Und da ich zu Zeit auch niemanden (ausser mein Monster) neben mir liegen habe, der mir davon berichten könnte, wüsste ich auch nicht, wie ich das herausfinden sollte. Hmm
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ilse.bilse,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:46
Der Zahnarzt kann das an der Abnutzung der Kauflächen sehen. Ich knirsche mit den Zähnen, das führt zu Verspannungen und diese wiederum zu Kopfweh. Und dann habe ich noch das Problem, dass ich einfach zu wenig trinke, das macht auch Kopfweh.
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frau stella,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:50
Das mit dem zu wenig trinken, das kenne ich gut. Ich muss mich richtig zwingen, genug zu trinken.
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frank 72,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 12:51
Ilse Bilse: "nur wenige dürfen ihren Finger in meinen Bauchnabel hineinbohren". Komisch, bei mir hat das noch nie jemand versucht. Was muss ich denn tun, dass andere Leute in meinem Bauchnabel bohren möchten?
Ich hätte auch wirklich nichts dagegen!
Und weil ich gerade dabei bin: es würde mich auch nicht schmerzen, wenn der Nachbar in der U-Bahn mein Ohr knickt. Aber eigenartig fände ich es schon! Sehr sogar!
Frank
Ich hätte auch wirklich nichts dagegen!
Und weil ich gerade dabei bin: es würde mich auch nicht schmerzen, wenn der Nachbar in der U-Bahn mein Ohr knickt. Aber eigenartig fände ich es schon! Sehr sogar!
Frank
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ilse.bilse,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 13:30
Nackig müssen Sie sich machen, das ist eine Grundvoraussetzung, Herr Frank.
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mark793,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 13:44
Das mit dem Nabel
kenn ich von meiner Frau auch. Meine Jugendfreundin mochte es nicht, ihren Bauch gestreichelt zu bekommen.
An den Ohren bin ich auch empfindlich. Wer versuchen würde, die zu knicken, hätte zu gewärtigen, dass sein Kehlkopf "knack" macht.
An den Ohren bin ich auch empfindlich. Wer versuchen würde, die zu knicken, hätte zu gewärtigen, dass sein Kehlkopf "knack" macht.
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ilse.bilse,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 13:48
Nur: warum sollte jemand versuchen, jemand anderem die Ohren zu knicken? Ich meine, das macht man vielleicht bei Hunden, oder Katzen, die haben aber auch viel größere Ohren. Hm.
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mark793,
Donnerstag, 8. Februar 2007, 01:09
Und was kann andererseits mit der fremd-vertrauten Fingerkuppe des Liebsten im Bauchnabel schon groß verrutschen? Vogelspinnen sind auch vergleichsweise harmlos - aber erklären Sie das mal einem Arachnophobiker... ;-)
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midori,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 15:08
Oh, das liest sich spannend! Ich meine das von der Therapiesitzung. Klingt ein wenig wie Zauberei, aber wie wirksame...
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