das Monster hat Verdacht auf Krätze.

Krätzmilben das sind diese klitzekleinen Parasiten, die sich in die Haut bohren, um dort ihre Eier zu legen...

Und schon wieder das ganze Programm, wie bei Läusen. Waschen, waschen, waschen und nochmals waschen....
Nur diesmal auch noch mit Ganzkörpercremung dazu.

Ich krieg die Krise (nein ich sage jetzt nicht Krätze)...

Das Monster häkelt mit Begeisterung!

"Mama..." schreit das Monster in einer Eindrücklichkeit, die jede Mutter aus dem Tiefschlaf holen muss.
" ... wo sind denn hier die Gelenke."
Das Monster steht mitten im Raum und dreht sich verloren. Frau Stella schiebt das Monster langsam wieder Richtung Bett und deckt es zu.
" Du bist die Beste der Besten!" murmelt es noch und verschwindet wieder in die Tiefen seines Schlafes.

Da hat Frau Stella noch laut und deutlich "...das muss ich mir merken!" gesagt, als das Monster wieder eine seiner Schoten von sich gab und die Pointe trotzdem eine Sekunde später komplett vergessen.

Wieder nix zu bloggen!

Schon seit einigen Wochen, klagt das Monster, es habe kaum noch Freunde. Will deshalb oft nicht in die Schule.
Frau Stella hat ihm oft zugehört, versucht die Ursachen zu ergründen, konnte ihm aber weder helfen noch trösten und war aber im Großen und Ganzen sehr hilflos.
Vorgestern dann brach das Monster, als es aus der Schule kam, heulend in sich zusammen. Frau Stella solle ihn in eine andere Schule bringen, in seiner Klasse gäbe es jetzt keinen mehr der ihn möge, auch seine Freunde nicht mehr.
Es erzählte, dass ein Mädchen, die Drahtzieherin sei und mit System Andere dazubringe, dass zu tun und zu sagen, was sie wolle. Mit Handzeichen sollten zum Beispiel die Kinder zeigen, ob sie das Monster blöd fänden. Fast alle hätten die Hand gehoben und noch viele Geschichten mehr...
Da wurde Frau Stella schlagartig klar, dass das hier Mobbing im Spiel war.
Sie schrieb eine Mail an die Klassenlehrerin, um ihr von dem Vorfall und ihrer Einschätzung zu berichten.

Am nächsten Tag kam das Monster mit den Worten "...du hast es ihr gemailt!"von der Schule nach Hause und verschwand im Klo.
Frau Stella bekam einen Schreck. Sie wollte niemals das Monster bloß stellen. Sie hatte ja noch nicht einmal mit der Lehrerin persönlich gesprochen...
als das Monster freudestrahlend aus dem Bad kam und sich an Frau Stella schmiegte.

Es stellte sich heraus, dass sie einen Klassenrat abgehalten hatten, zum Thema Mobbing. Die Lehrerin verkündetet, dass ihr ein solcher Fall zu Ohren gekommen wäre und ob, jemand dazu etwas sagen könne... und dann ging es los, dass die Kinder sich trauten, von den Stichelleien und Gemeinheiten zu erzählen, die ein Mädchen mit ihrer Gruppe, anderen aus der Klasse antaten. Auch vom Monster als Opfer wurde berichtet.
Das Monster wollte aber zuerst nichts erzählen, sodass dann die anderen Kinder mit der Hand auf des Monsters Schultern für ihn sprachen. Ein Kind nach dem anderen. Später erzählte das Monster selbst, dass das Schlimmste für ihn gewesen sei, dass ihn ab irgendwann sogar seine "Freunde" in der Schule geärgert hätten.

Die Täterin aber sackte heulend in sich zusammen und schrie heraus " ...wenn ihr wüsstet, wie Scheiße es mir zuhause geht..."

Hier bedarf es noch eines Batzen Arbeit, aber gut, dass endlich die Strukturen aufgebrochen wurden.
Gut für die ganze Klasse einschliesslich der Mobberin.

" Ich bin ja in keiner Kirche...", sagt das Monster auf Frau Stellas Bett auf und ab hopsend, " ... und ich habe mir überlegt, dass ich, glaube ich, für mich so etwas ähnliches wie Buddhismus machen möchte....".
Die Latten knallen unter dem Gewicht der Sprünge.
" Meditation täte mir, glaube ich, ganz gut."

Wenn das Monster sich ein gemütliches Bett herrichten möchte, wird daraus ein wissenschaftlicher Vorgang.

Zuerst werden alle Decken und Kissen gezeichnet und nach Heizleistung kategorisiert...


Legende:
Kissen, Decken
Anfang, Spät, Spezial
Kalt, Warm,
Voll (bezeichnet ein Decke ohne Bezug) und Konan (ein vom Monster entwickeltes Wort für kühle Sanftheit oder so ähnlich)


...dann eine Draufsicht vom einzurichtenden Bett mit Umgebung erstellt....



... die Anforderungen an die Bettdecken und Kissen an den jeweiligen Stellen des Monsterkörpers formuliert...



... und danach eine Anordnung der Decken und Kissen erarbeitet.

Auf den Zeichnungen nicht zu sehen ist die neuartige Knickung des Kopfkissens, die von Monster erfunden wurde, die eine gleichmäßige Kühlung des Kopfes durch gleichmäßigen Abtransport heißer Luft gewährleistet.

Besonders ergreifend ist es dann das Monster, nach vollbrachter Umsetzung der wissenschaftlichen Ausführungen, bei einem monstermäßig schönem Schlaf zu betrachten.

Heute hat Hamburg schulfrei und das Monster hat sich einen Freund nach Hause geladen. Eine gute Möglichkeit für Frau Stella wenigstens für eine kurze Zeit nochmal zur Arbeit und dann ein wenig einkaufen zu gehen.
Das Monster ist ja schon groß.
Als Frau Stella wieder an ihrer Haustür steht: der Schock. Die Haustür steht sperrangelweit offen und kein Monster ist in Sicht. Schnell prüft Frau Stella, ob Wertgegenstände verschwunden sind: alles da - Glück gehabt!
Und dann eilt sie das Monster suchen.
Das spielt völlig versunken mit seinem Freund auf dem Spielplatz und war fest davon überzeugt, die Haustür geschlossen zu haben.
Ich denke, das muss noch mal geübt werden.

Manchmal retardiert das Monster schlagartig. Dann muss Frau Stella das Monster auf ihren Rücken nehmen und durch die Wohnung tragen. Der Fußboden darf nämlich nicht berührt werden, auf keinen Fall und deshalb muss Frau Stella das Monster auch zu Frau Stellas Bett tragen. Das Monsterbett geht nicht, da kann man nicht reden und das Monster will reden.
Frau Stella hat keine Lust das Monster an ihr Bett zu bringen und setzt es auf dem Monsterbett ab.
Das Monster ist empört. Da hätte Frau Stella selber Schuld, wenn es jetzt zum ins Bettgehen länger dauere, sagt das Monster und robbt sich unendlich langsam auf Kissen in Richtung Bett von Frau Stella. Natürlich ohne den Boden mit den Füßen zu berühren.
Am Bett angekommen doziert es lang und breit über irgendwelche Stellen im Mund, die dann natürlich noch von Stellas Rücken aus im Badezimmerspiegel begutachtet werden müssen, bevor sich das Monster freiwillig ins Bett tragen lässt.
Danach ist Friedefreude und Schluss.

Heute haben Frau Stella und das Monster in ihrem Garten den Hamster einer Klassenkameradin begraben.
Nun flackert dort ein Grablicht und die Klassenkameradin kann es hoffentlich von ihrem Fenster aus sehen.
Danach gingen Frau Stella und das Monster noch kurz raus auf den dunklen Spielplatz, wo das Monster, so heftig schaukelnd, dass Frau Stella fast schlecht wurde vom Zuschauen, von seinem Leistungsstand in den verschiedenen Schulfächern erzählte. Morgen sind nämlich wieder Lernstandsgespräche und das Monster ist mächtig aufgeregt, jetzt da es zum ersten mal Notenzeugnisse geben wird und eine Empfehlung für die weiterführende Schule.
Sollte das Monster zum Gymnasium gehen dürfen, hat der Monsterpapa gesagt, bekomme das Monster eine Reise geschenkt und Geld.
Frau Stella will aber, dass das Monster frei entscheiden kann auf welche Schule es gehen möchte, welcher Ort ihm am meisten zusagt, so ganz spontan und ohne Preisgeld, deshalb hat Frau Stella dem Monster auch eine Reise und Geld versprochen, für den Fall, dass er sich gegen ein Gymnasium und für eine Stadtteilschule (auf der man im übrigen auch Abitur machen kann) entscheiden möchte.
Als Druckausgleich sozusagen.
Daraufhin die Frage des Monster: " Krieg ich bei dir dann fünf Euro mehr als beim Papa?"
Dieses Monster wird mal Rechtsverdreher, denkt Frau Stella und verneint.