Das Leben ist schon eine Wundertüte!

Es gibt Situationen, die wollen einem irgendetwas sagen, da denkt man, das kann gar nicht sein, das ist so unwahrscheinlich, das muss etwas zu bedeuten haben.
Nur was? Das erschliesst sich meist nicht unmittelbar.

Vor ein paar Tagen war Frau Stella in ihrem Viertel. Es gab ein Konzert und Frau Stella hat sich hinter den Tresen gestellt und beim Ausschank von Getränken geholfen. Irgendwann kam ihr Ex Freund von vor 25 Jahren hereinspaziert. Große Freude, da Frau Stella und er sich immer vornehmen sich zu verabreden und es nie hinkriegen. Er war natürlich nicht mit ihr verabredet.
Worauf ich eigentlich hinaus will: im Laufe des Abends tauchten immer mehr, eigentlich fast alle, zur Zeit von Frau Stella bewunderte, heimlich beäugte, leider viel zu junge oder sie leider verschmähende Männer auf, als schienen sie sich verabredet zu haben.
Ein ganzer Raum voller Leckerlis.
Sehr seltsam. Sehr, sehr seltsam.
Frau Stella war verwirrt.
Noch verwirrender wurde alles, als ihr ein unbekannter, etwas angeschickerter Mann versuchte schöne Augen zu machen.

Das war zu viel.
Zu viel für Frau Stellas kleines Herz.
So viele verschiedene Energieströme und alle auf einmal.
Da stahl sich Frau Stella aus der Szene und ging.

War das nur schnöder Zufall oder will das Ganze Frau Stella wirklich etwas sagen und wenn ja, dann was?

kleines Herz,
du pochendes, warmes Etwas
wie gerne würdest du dich auf den Tisch legen,
dich ausbreiten in aller Zerbrechlichkeit,
geben dich,
doch zögerst du
aus gutem Grund.

Denn gibt dann jemand
acht auf dich?

In eine Decke eingehüllt "König der Fischer" schauen und einen Kakaoli trinken.

Heute auf gefühlsmäßig schiefer Bahn. Vielleicht geht es nach einer Mütze Schlaf wieder besser.

Nacken steif.... nicht schön das!

Es kann eigentlich nichts passieren,
ausser vielleicht der Feststellung,
dass es wohl nicht so passt,
wie man es sich wünscht,
aber auch dann
wäre schon sehr viel gewonnen.

Und dann wurden ihr wieder Tonnengewichte an die Füsse gehängt mit einer einzigen Mail.
Auf den Boden der Tatsachen sekundenschnell.

Es wird wohl nie enden. Niemals.
Denn das Band ist geknüpft auf ewig.

Und so ist sie an einen Menschen gekettet, der in einer anderen Galaxie lebt und mit dem sie sich niemals wieder treffen würde, wären sie nicht gezwungen einander zu begegnen, um dem gemeinsamen Kind Eltern zu sein.

Und so hängen die Anschuldigungen und Vorwürfe wie eine Dunstglocke über Frau Stella und sie hängt schützend über dem Monster, dem sie all das ersparen möchte.

Sie kämpft nicht, weil kämpfen sinnlos ist und nur weiteren Krieg bedeutet und erduldet tapfer die Erniedrigungen.

Zum Glück hat sie Freunde, echte Freunde und ihr heißgeliebtes Monster.

Frau Stella wurde verschluckt mit Haut und Haaren und Herz und Nieren. Hineingesogen in den Mikrokosmos des Viertels. Jede freie Minute am Liebsten und noch mehr.
Dort, wo eine freie Gesellschaft, ein autarkes Wesen aus dem Urschleim kriecht, wo es morpht und brodelt unentwegt. Dort, wo realistische Fantasten, liebenswerte Spinner, Macher, Könner, Taugenichtse, kluge Strategen oder einfach nur tolle Menschen am Heute basteln und ihre Anker ins Morgen auswerfen.
Dort, genau dort will sie sein und ihre Liebe verschenken.
Komplett.

mein Magen ... was bin ich aufgeregt!