Donnerstag, 19. April 2007
Kleine Monster haben es nicht leicht
frau stella, 00:55h
Kleine Monster haben es nicht leicht. Sie sind Wandelwesen. Ihre Welt ist gespickt mit den abenteuerlichsten, gefährlichsten Wesen, die ein Monster sich nur ausdenken kann und überall Lauern Gefahren, die es zu bekämpfen gilt. Tagsüber ist das Monster allem Unbill gewachsen und verwandelt sich, wenn nötig, einfach in einen Power Ranger und der Feind ist erledigt.
Abends aber, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt und das Grau in den Zimmern Einzug hält, schwindet auch seine Allmacht und alle Gefahren stürzen auf das nun völlig wehrlose Monster ein.
Jeden Abend vollzieht sich diese Verwandlung und Frau Stella kann zusehen, wie das Supermonster langsam in sich zusammenfällt, um dann am nächsten Morgen, wie Phoenix aus der Asche, als Supermonster wieder aufzuerstehen. Ein qualvoller Prozeß, den mitzuerleiden für Frau Stella kaum erträglich ist. Wie kann sie ihr Monster nur Erlösen?
Wie ihm diese unerträgliche Angst nehmen, die in ihn kriecht?
Das Monster mag nicht schlafen, es träume immer Schreckliches, sagt es fast jeden Abend.
Frau Stella setzt sich zu ihm ans Bett und redet dann von den Träumen, die ihm Angst machen. Erzählt Träume seien nur ein Film im Kopf, den das Gehirn aus all den Gedanken, Bildern und Erlebnissen macht, die das Monster zuvor gedacht, gesehen und erlebt hat. Das Gehirn mache das, um zu sortieren, was davon wichtig oder unwichtig sei. Das Unwichtige würde dann nachher gelöscht, wie beim Computer. Dieser Film im Kopf könne manchmal ganz schön gruselig sein, so dass er einem Angst mache, es seien aber nur Bilder im Kopf und es sei niemals wirklich.
"Aber..." sagt das Monster, "...dann kommen Räuber in Wirklichkeit und überfallen mich."
Frau Stella erzählt, sie sei nun schon vierzig Jahre alt und habe in ihrem ganzen Leben noch nie einen Räuber gesehen und wenn da ein Räuber wäre, würde er ganz bestimmt nicht uns ausrauben, denn wir seien viel zu arm. Räuber rauben bei reichen Menschen, nicht bei uns...
Ihr Mund wird langsam trocken.
"Aber, ich habe schon einen Mann gesehen, der war verdächtig und der hatte so etwas Silbernes, das guckte aus der Tasche..."
Immer wieder fällt dem Monster noch ein Grund ein, warum er Angst haben muss und deshalb nicht die Augen schliessen kann.
Er brauche keine Angst zu haben, schließlich hinge dort ein Traumfänger, der die bösen Träume abhalte und er habe ja noch die Sorgenpüppchen.
Das Monster kramt seine Sorgenpüppchen heraus, legt alle fünf in eine Reihe: " ... du bist für die Verteidigung zuständig, du für den Kampf, du sorgst für die Verpflegung, du für die Unterkunft und hilfst allen. So jetz habt ihr alle eine Aufgabe, sonst gibt es ja nur Durcheinander..." Die Püppchen verschwinden wieder in ihren Sack. " Es gibt Leute, die glauben nicht, dass die Traumfänger und Sorgenpüppchen funktionieren.", sagt das Monster.
"Und was glaubst du?" fragt Frau Stella. "Ich glaube schon" antwortet das Monster, "aber sie haben nicht genug Kraft..."
Eigentlich weiss Frau Stella schon längst nicht mehr weiter. Egal was sie ihrem Monster zur Entlastung seiner kleinen Seele anbietet, nichts scheint in des Monsters Augen genug Kraft zu haben. Auch Frau Stella selbst vermag ihrem Monster kein starker Fels in tosender See zu sein.
Das Monster glaubt nicht, es vertraut nicht.
Frau Stella greift entmutigt in die Sterne und bemüht als letzte Idee, die Engel.
Schutzengel. Jeder Mensch habe einen Schutzengel.
"Wie sehen die aus?" fragt das Monster.
"Ich weiss es nicht. Ich habe sie noch nie gesehen, aber sie sind immer da und passen auf einen auf. Jeder Mensch hat seinen eigenen Schutzengel."
"Ich glaube nicht, dass es Schutzengel gibt." sagt das Monster.
"Doch", sagt Frau Stella verzweifelt, "die sind immer um einem herum und verlassen einen nie. So wie man immer einen Schatten hat. Vielleicht sind ja unsere Schatten in Wirklichkeit unsere Schutzengel"
Frau Stella erkennt es durch die Augen hindurch tief in des Monsters Seele.
Ja, das ist es, jubelt sie innerlich, das ist der Beweis. Unsere Schatten sind sichtbare Zeichen unserer Schutzengel, das kann das Monster nicht von der Hand weisen, das ist logisch, sie sind mit Sicherheit immer da, auch im Dunkel der Nacht, da sind sie sogar so groß, dass sie sich wie eine Schutzhülle um uns legen.
Schwer halten sich die Lider noch oben und warme Erleichterung deckt das Monster zu. Frau Stella legt noch ihre Hand auf des Monsters Brust, doch da es schlummert schon.
Abends aber, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt und das Grau in den Zimmern Einzug hält, schwindet auch seine Allmacht und alle Gefahren stürzen auf das nun völlig wehrlose Monster ein.
Jeden Abend vollzieht sich diese Verwandlung und Frau Stella kann zusehen, wie das Supermonster langsam in sich zusammenfällt, um dann am nächsten Morgen, wie Phoenix aus der Asche, als Supermonster wieder aufzuerstehen. Ein qualvoller Prozeß, den mitzuerleiden für Frau Stella kaum erträglich ist. Wie kann sie ihr Monster nur Erlösen?
Wie ihm diese unerträgliche Angst nehmen, die in ihn kriecht?
Das Monster mag nicht schlafen, es träume immer Schreckliches, sagt es fast jeden Abend.
Frau Stella setzt sich zu ihm ans Bett und redet dann von den Träumen, die ihm Angst machen. Erzählt Träume seien nur ein Film im Kopf, den das Gehirn aus all den Gedanken, Bildern und Erlebnissen macht, die das Monster zuvor gedacht, gesehen und erlebt hat. Das Gehirn mache das, um zu sortieren, was davon wichtig oder unwichtig sei. Das Unwichtige würde dann nachher gelöscht, wie beim Computer. Dieser Film im Kopf könne manchmal ganz schön gruselig sein, so dass er einem Angst mache, es seien aber nur Bilder im Kopf und es sei niemals wirklich.
"Aber..." sagt das Monster, "...dann kommen Räuber in Wirklichkeit und überfallen mich."
Frau Stella erzählt, sie sei nun schon vierzig Jahre alt und habe in ihrem ganzen Leben noch nie einen Räuber gesehen und wenn da ein Räuber wäre, würde er ganz bestimmt nicht uns ausrauben, denn wir seien viel zu arm. Räuber rauben bei reichen Menschen, nicht bei uns...
Ihr Mund wird langsam trocken.
"Aber, ich habe schon einen Mann gesehen, der war verdächtig und der hatte so etwas Silbernes, das guckte aus der Tasche..."
Immer wieder fällt dem Monster noch ein Grund ein, warum er Angst haben muss und deshalb nicht die Augen schliessen kann.
Er brauche keine Angst zu haben, schließlich hinge dort ein Traumfänger, der die bösen Träume abhalte und er habe ja noch die Sorgenpüppchen.
Das Monster kramt seine Sorgenpüppchen heraus, legt alle fünf in eine Reihe: " ... du bist für die Verteidigung zuständig, du für den Kampf, du sorgst für die Verpflegung, du für die Unterkunft und hilfst allen. So jetz habt ihr alle eine Aufgabe, sonst gibt es ja nur Durcheinander..." Die Püppchen verschwinden wieder in ihren Sack. " Es gibt Leute, die glauben nicht, dass die Traumfänger und Sorgenpüppchen funktionieren.", sagt das Monster.
"Und was glaubst du?" fragt Frau Stella. "Ich glaube schon" antwortet das Monster, "aber sie haben nicht genug Kraft..."
Eigentlich weiss Frau Stella schon längst nicht mehr weiter. Egal was sie ihrem Monster zur Entlastung seiner kleinen Seele anbietet, nichts scheint in des Monsters Augen genug Kraft zu haben. Auch Frau Stella selbst vermag ihrem Monster kein starker Fels in tosender See zu sein.
Das Monster glaubt nicht, es vertraut nicht.
Frau Stella greift entmutigt in die Sterne und bemüht als letzte Idee, die Engel.
Schutzengel. Jeder Mensch habe einen Schutzengel.
"Wie sehen die aus?" fragt das Monster.
"Ich weiss es nicht. Ich habe sie noch nie gesehen, aber sie sind immer da und passen auf einen auf. Jeder Mensch hat seinen eigenen Schutzengel."
"Ich glaube nicht, dass es Schutzengel gibt." sagt das Monster.
"Doch", sagt Frau Stella verzweifelt, "die sind immer um einem herum und verlassen einen nie. So wie man immer einen Schatten hat. Vielleicht sind ja unsere Schatten in Wirklichkeit unsere Schutzengel"
Frau Stella erkennt es durch die Augen hindurch tief in des Monsters Seele.
Ja, das ist es, jubelt sie innerlich, das ist der Beweis. Unsere Schatten sind sichtbare Zeichen unserer Schutzengel, das kann das Monster nicht von der Hand weisen, das ist logisch, sie sind mit Sicherheit immer da, auch im Dunkel der Nacht, da sind sie sogar so groß, dass sie sich wie eine Schutzhülle um uns legen.
Schwer halten sich die Lider noch oben und warme Erleichterung deckt das Monster zu. Frau Stella legt noch ihre Hand auf des Monsters Brust, doch da es schlummert schon.
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frank 72,
Donnerstag, 19. April 2007, 22:46
Monster sind schlau
Also die Monster, die ich kenne, sind da mitunter auch sehr gerissen und wissen sehr genau, wie sie es schaffen, dass man sich um sie kümmert, beruhigend auf sie einredet, noch ein wenig da bleibt und nicht einfach weggeht. Was man so von diesem, Ihren Monster liest, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es ausser Power Ranger auch noch Schweinchen Schlau sein kann.
Monsterkenner Frank
Monsterkenner Frank
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prinzessin huschewind,
Montag, 23. April 2007, 00:18
Zum Herzerwärmen
Die Geschichte von der Monsterangst und der "entangstung" durch die Mama ist wunderschön herzerwärmend. Liebe Frau Stelle, Sie sollten Kinderbücher schreiben. Das meint Prinzessin Huschewind
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