Montag, 11. Dezember 2006
Ohne Punkt und Komma
frau stella, 22:23h
Heute war ein Tag ohne Punkt und Komma.
Der Wecker von Frau Stella erfüllte seinen Auftrag bereits um sechs Uhr fünfzehn und erlaubte Frau Stella gerade einmal sechs Stunden Schlaf. Das Monster war, wider Erwarten, zahm und guter Dinge. Seine ersten Worte nach dem Klingeln waren: "Jetzt mache ich erstmal die 11 auf...",verschwand und kam mit einer goldenen Miniaturschatztruhe, angefüllt mit unzähligen Miniaturtalern zurück. Der Tag war gerettet, zumindest für das Monster.
Nach dem Frühstücken und all den anderen wichtigen, aber immer nervigen Dingen, die man so tun muss am Morgen, wenn man zur Arbeit und vorher zum Kindergarten muss, ging es los, mit dem Monster auf dem Kinderrad und Frau Stella hinterher hechtend oder das Monster vorantreibend, zur U-Bahn. Rein in die Bahn, ein paar Stationen fahren und dann wieder raus und zum Kindergarten, das Monster abliefern, dann wieder zurück und weiter zur Arbeit fahren. Same procedure than every day...
Auf dem Weg zur Arbeit traf Frau Stella alle ihre Kolleginnen in der Bahn und so stapften sie gemeinsam durch den Matsch zum Theater.
Heute standen zwei Aufführungen auf dem Plan und direkt im Anschluss daran ein Seminar über performative Stückentwicklung.
Aber zuerst musste man sich Einstimmen auf das Spiel, schauen, ob auch alles auf Null, das heisst auf Anfang ist, Lockerungsübungen machen, singen und mindestens fünf mal auf Klo rennen.
Um zehn Uhr gings dann los. Einhundert 1. und 2. Klässler rannten in den Theatersaal, so laut das Frau Stella und ihre Kollegin hinter dem Vorhang sich problemlos hätten in normaler Zimmerlautstärke unterhalten können, aber man tut es dann doch nicht, schliesslich hat die Aufführung ja schon begonnen. Die Aufführung begann dann damit, dass die Kinder, bevor sich nur irgendetwas auf der Bühne regte, frenetisch aplaudierten und Zugabe riefen. So etwas ist Frau Stella noch nie passiert und es war erst einmal sehr irritieren, zumal auch das Lachen der Kinder, wie aufgesetzt wirkte, also nicht gefühlt, sondern so, als ob man jetzt so lachen müsste, weil es Theater ist, oder so.
Und doch waren die Kinder, obwohl sie so übermässig laut und überdreht waren, vollkommen dabei und im Stück und als Frau Stella und ihre Kolleginnen sich am Ende des Stückes von ihnen verabschiedeten, sahen sie sehr zufrieden aus.
Kaum waren die Kinder aus dem Saal musste alles schnell wieder auf Null, kurz einen Kaffee trinken und sich einen Keks zwischen die Zähne schieben noch einmal tief durchatmen und mental dafür sorgen, dass der Adrenalinspiegel nicht rapide absinkt, aufs Klo und wieder rauf auf die Bühne.
Die zweite Vorstellung war ganz anders. Die Kinder kamen leise, fast schon ehrfürchtig in den Saal und liessen sich die Plätze zuweisen. Auch sie folgten gebannt und aufmerksam dem Stück und konnten sich amüsieren, aber im Vergleich mit der vorherigen Aufführung war alles sehr verhalten und auch bei der Verabschiedung war echte, lebendige Freude kaum zu sehen.
Nun war es schon kurz vor ein Uhr und Frau Stella musste sich sputen. Schnell umziehen, ein Brot schmieren und zum Seminar, dass in der Theaterschneiderei stattfand.
Heute ging es darum, die Ausdrucksmöglichkeiten aber auch die Beschränkungen verschiedener Figurenarten zu erforschen. Für Frau Stella wäre das nicht unbedingt etwas neues, aber eigentlich etwas sehr interessantes gewesen, wäre Frau Stellas Adrenalinpegel nicht rapide in den Keller gegangen und sie fast im Sitzen eingeschlafen.
Um drei Uhr ging es dann wieder zurück, so wie jeden Tag, mit der Bahn zum Kindergarten.
Frau Stella konnte die Augen kaum noch offen halten und es regnete in Strömen und so beschloss sie, sich den Luxus zu gönnen, zusammen mit dem Monster ein Taxi nach Hause zu nehmen.
Gönnerhaft, wie das Monster manchmal ist, lies er Frau Stella auch eine halbe Stunde ein Nickerchen machen. Danach war Frau Stella wieder etwas wacher.
Das Monster sass in seinem Zimmer, hörte "Das Märchen von der goldenen Gans" und puzzelte.
Frau Stellas Magen knurrte, aber ihr Energielevel sagte ihr, dass sie jetzt keinen Finger krumm machen könne, schon gar nicht in der Küche, griff zum Hörer, bestellte eine Pizza und puzzelte mit.
Was dann kam, kann nur mit Routine bezeichnet werden. Abendessen, "wissen macht Ah" kucken, Monster eine Geschichte vorlesen und hoffen, dass es währenddessen einschläft und dann ein wenig bloggen. Das Monster war heute gnädig.
Alt wird Frau Stella heute sicher nicht mehr, aber das sagt sie immer und dann wird es doch Mitternacht...
Der Wecker von Frau Stella erfüllte seinen Auftrag bereits um sechs Uhr fünfzehn und erlaubte Frau Stella gerade einmal sechs Stunden Schlaf. Das Monster war, wider Erwarten, zahm und guter Dinge. Seine ersten Worte nach dem Klingeln waren: "Jetzt mache ich erstmal die 11 auf...",verschwand und kam mit einer goldenen Miniaturschatztruhe, angefüllt mit unzähligen Miniaturtalern zurück. Der Tag war gerettet, zumindest für das Monster.
Nach dem Frühstücken und all den anderen wichtigen, aber immer nervigen Dingen, die man so tun muss am Morgen, wenn man zur Arbeit und vorher zum Kindergarten muss, ging es los, mit dem Monster auf dem Kinderrad und Frau Stella hinterher hechtend oder das Monster vorantreibend, zur U-Bahn. Rein in die Bahn, ein paar Stationen fahren und dann wieder raus und zum Kindergarten, das Monster abliefern, dann wieder zurück und weiter zur Arbeit fahren. Same procedure than every day...
Auf dem Weg zur Arbeit traf Frau Stella alle ihre Kolleginnen in der Bahn und so stapften sie gemeinsam durch den Matsch zum Theater.
Heute standen zwei Aufführungen auf dem Plan und direkt im Anschluss daran ein Seminar über performative Stückentwicklung.
Aber zuerst musste man sich Einstimmen auf das Spiel, schauen, ob auch alles auf Null, das heisst auf Anfang ist, Lockerungsübungen machen, singen und mindestens fünf mal auf Klo rennen.
Um zehn Uhr gings dann los. Einhundert 1. und 2. Klässler rannten in den Theatersaal, so laut das Frau Stella und ihre Kollegin hinter dem Vorhang sich problemlos hätten in normaler Zimmerlautstärke unterhalten können, aber man tut es dann doch nicht, schliesslich hat die Aufführung ja schon begonnen. Die Aufführung begann dann damit, dass die Kinder, bevor sich nur irgendetwas auf der Bühne regte, frenetisch aplaudierten und Zugabe riefen. So etwas ist Frau Stella noch nie passiert und es war erst einmal sehr irritieren, zumal auch das Lachen der Kinder, wie aufgesetzt wirkte, also nicht gefühlt, sondern so, als ob man jetzt so lachen müsste, weil es Theater ist, oder so.
Und doch waren die Kinder, obwohl sie so übermässig laut und überdreht waren, vollkommen dabei und im Stück und als Frau Stella und ihre Kolleginnen sich am Ende des Stückes von ihnen verabschiedeten, sahen sie sehr zufrieden aus.
Kaum waren die Kinder aus dem Saal musste alles schnell wieder auf Null, kurz einen Kaffee trinken und sich einen Keks zwischen die Zähne schieben noch einmal tief durchatmen und mental dafür sorgen, dass der Adrenalinspiegel nicht rapide absinkt, aufs Klo und wieder rauf auf die Bühne.
Die zweite Vorstellung war ganz anders. Die Kinder kamen leise, fast schon ehrfürchtig in den Saal und liessen sich die Plätze zuweisen. Auch sie folgten gebannt und aufmerksam dem Stück und konnten sich amüsieren, aber im Vergleich mit der vorherigen Aufführung war alles sehr verhalten und auch bei der Verabschiedung war echte, lebendige Freude kaum zu sehen.
Nun war es schon kurz vor ein Uhr und Frau Stella musste sich sputen. Schnell umziehen, ein Brot schmieren und zum Seminar, dass in der Theaterschneiderei stattfand.
Heute ging es darum, die Ausdrucksmöglichkeiten aber auch die Beschränkungen verschiedener Figurenarten zu erforschen. Für Frau Stella wäre das nicht unbedingt etwas neues, aber eigentlich etwas sehr interessantes gewesen, wäre Frau Stellas Adrenalinpegel nicht rapide in den Keller gegangen und sie fast im Sitzen eingeschlafen.
Um drei Uhr ging es dann wieder zurück, so wie jeden Tag, mit der Bahn zum Kindergarten.
Frau Stella konnte die Augen kaum noch offen halten und es regnete in Strömen und so beschloss sie, sich den Luxus zu gönnen, zusammen mit dem Monster ein Taxi nach Hause zu nehmen.
Gönnerhaft, wie das Monster manchmal ist, lies er Frau Stella auch eine halbe Stunde ein Nickerchen machen. Danach war Frau Stella wieder etwas wacher.
Das Monster sass in seinem Zimmer, hörte "Das Märchen von der goldenen Gans" und puzzelte.
Frau Stellas Magen knurrte, aber ihr Energielevel sagte ihr, dass sie jetzt keinen Finger krumm machen könne, schon gar nicht in der Küche, griff zum Hörer, bestellte eine Pizza und puzzelte mit.
Was dann kam, kann nur mit Routine bezeichnet werden. Abendessen, "wissen macht Ah" kucken, Monster eine Geschichte vorlesen und hoffen, dass es währenddessen einschläft und dann ein wenig bloggen. Das Monster war heute gnädig.
Alt wird Frau Stella heute sicher nicht mehr, aber das sagt sie immer und dann wird es doch Mitternacht...
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