Dienstag, 22. Mai 2007
Von der Unmöglichkeit
Frau Stella fällt gerade nichts mehr ein. Ihr Hirn ist plattgeklickt.
Männer, Männer, Männer. Überall Männer.
Männer in allen Ausführungen ploppen hoch und versuchen irgendwie an Frau Stellas Herz zu appellieren. Frau Stellas Kopf schwirrt. Ihr Herz sagt nichts.
Was soll sie bloß anfangen, mit all diesen Bildern.
(Männer ohne Bild -nur Name, Alter, Bauchumfang- das geht überhaupt nicht. Männer ohne Bild haben keine Chance.)
Die Fotos aber. Frau Stella kommt sich vor wie Aschenputtel. Sortieren. Aber wonach?
Fotos leben nicht. Was sagen sie schon über den Menschen aus? Sie lächeln nicht mit diesem kleinen, aber feinen Zusammenspiel der Muskeln wirklicher Menschen. Da ist kein Blitzen der Augen, das etwas über die Seele des Menschen verrät.
Ein Foto (besonders im Netz) riecht auch nicht. Keine Pheromone, kein Reiz. Zumindest bei Frau Stella.
Bleibt noch der Text zum Bild. Bemühte Texte oft.
Hilflose Versuche ein Menschenleben in kurzen Zeilen zu erfassen.
Eine Unmöglichkeit. Frau Stella schließt da ihren Text nicht aus.
"Eigentlich ist Männerklicken absurd..." denkt sich Frau Stella, "...so absurd wie das Leben" und klickt weiter.

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