Alles quillt wieder inwendig. Frau Stella könnte nur noch um sich schlagen oder treten, wäre sie nicht gleichzeitig so unendlich lethargisch und matt in der Birne.

Pillenzeit.

Da hat doch ein freundlicher Blogger Frau Stellas Monster über die Maßen glücklich gemacht!

Danke!

So schön war es schon lange nicht mehr im Viertel...
so liebevoll unspektakulär, so spektakulär liebevoll...

Da legt sich Frau Stella, als sie heute morgen aus dem Bett aufstehen will, doch glatt, mit der Nase nach unten, wieder auf den Boden.
Kein Wunder, wenn man nur noch ein Bein zur Verfügung hat.
Jetzt heißt es aufwecken....aua.

Das Bauprüfamt hat sämtliche Verantaltungen (ausser Ausstellungen) im Gängeviertel untersagt.
Ok, sagt das Viertel, dann machen wir eben alles zu und die Veranstaltungen gehen an die frische Luft.
Und am Wochenende wird dann große Kunst daraus...

Als das Monster so da lag, schlafend, aggressiv träumend und seine Wut in ihm gefangen schien, rollte Hilflosigkeit über Frau Stellas Wange, umspannte das ganze Leben des Wesens vor ihr und überzog es mit einem Film der Liebe und der Angst.

Zur Zeit schreibt Frau Stella nur noch Protokolle, Rundmails, SMS zum schnellen Abklären von Vorgehensweisen und Entscheidungen, gerät als Schreiberin in die Schusslinie, was ihr gar nicht behagt, aber wem behagt das schon.
Frau Stella vermisst das warme Wohnzimmer, wo sie mit Anderen nach getaner Arbeit sitzen, tanzen und singen konnte. Nun kratzt sie ihre letzten Kraftreserven zusammen, diesen Ort wieder ins Leben zu hieven. Eine schwere Geburt. Eine zähe Geburt.
Ein Viertel zwischen Baum und Borke. Spagat zwischen dem, was es ist und dem was es sein will, aber noch nicht sein kann, aber sein muss, um so zu werden, wie es sein möchte.

steht hier nie etwas Neues, wenn ich hier reinschaue?

...schon das vierte Mal Nasenbluten in einer Woche. Bald bin ich leer.

nun reicht es ihr...
nun hat sich Frau Stella Antibiotika geholt und Sinupret und Zink (von der Nachbarin)

und...

wartet auf den Frühling.