Dienstag, 14. November 2006
Rhythmusstörungen
frau stella, 22:47h
Schon wieder ist es fast zweiundzwanzig Uhr und das kleine Monster hat die Augen immer noch nicht geschlossen. Wie gut Frau Stella das kennt.
Früher, als das Monster noch kleiner war, war das immer so. Vor zehn, halb elf ist es nie eingeschlafen. Es konnte einfach nicht zur Ruhe finden.
Irgendwann nach wirklich harter Arbeit, schaffte es Frau Stella dann endlich das Monster, mit einem strengen Einschlafritual, dazu zu bringen, so gegen acht, halb neun einzuschlafen.
Alles vergebliche Liebesmüh. Kaum ist das Monster mal länger krank, ist der Rhythmus vollkommen verdreht, das Monster wälzt sich abends wach hin und her und am frühen Nachmittag klappt es völlig erschöpft zusammen.
Frau Stella kann nicht mehr. Frau Stella will nicht mehr. Sie will endlich mal alleine sein, denn ohne ihre Anwesenheit im Raum, schläft das Monster nicht ein.
Es liegt deshalb in Frau Stellas Bett, damit sie wenigsten am Computer sitzen und durch die Pixelwelt entfliehen kann.
Frau Stella spürt ihn körperlich diesen Widerwillen, ihr eigenes Monster sehen zu müssen.
Es soll weg sein und zwar sofort.
"Ich brauche dich, Mama", ruft das Monster, als ob es spüren würde, dass sich Frau Stella gerade wegbeamen möchte.
Ihr Kopf schnürt sich zusammen bis es schmerzlich pocht. Dabei hat sie schon seit fast zwei Wochen keine Kopfschmerzen mehr gehabt. Aber kein Wunder, der Versuch sich in Luft aufzulösen und durch alle Zellen ins Nichts zu diffundieren, muss Kopfschmerzen auslösen.
Widerwillig legt sich Frau Stella zu ihrem Monster, das sich an sie kuschelt und sich eigentlich nichts sehnlicher wünscht, als endlich einschlafen zu können, das spürt Frau Stella.
Frau Stella nimmt des Monsters Fuss in ihre Hand, so wie sie es schon immer gemacht hat, als das Monster noch winzig war und eine eigentümliche Vertrautheit macht sich in ihrem Widerwillen breit. Sie schliesst die Augen und spielt Fisch. Toter Fisch.
Einige Minuten später schläft das Monster endlich, das bemerkt Frau Stella am leichten Zucken in seinen Beinen. Sie steht auf, aber ihr Abend ist eigentlich auch gelaufen...
Früher, als das Monster noch kleiner war, war das immer so. Vor zehn, halb elf ist es nie eingeschlafen. Es konnte einfach nicht zur Ruhe finden.
Irgendwann nach wirklich harter Arbeit, schaffte es Frau Stella dann endlich das Monster, mit einem strengen Einschlafritual, dazu zu bringen, so gegen acht, halb neun einzuschlafen.
Alles vergebliche Liebesmüh. Kaum ist das Monster mal länger krank, ist der Rhythmus vollkommen verdreht, das Monster wälzt sich abends wach hin und her und am frühen Nachmittag klappt es völlig erschöpft zusammen.
Frau Stella kann nicht mehr. Frau Stella will nicht mehr. Sie will endlich mal alleine sein, denn ohne ihre Anwesenheit im Raum, schläft das Monster nicht ein.
Es liegt deshalb in Frau Stellas Bett, damit sie wenigsten am Computer sitzen und durch die Pixelwelt entfliehen kann.
Frau Stella spürt ihn körperlich diesen Widerwillen, ihr eigenes Monster sehen zu müssen.
Es soll weg sein und zwar sofort.
"Ich brauche dich, Mama", ruft das Monster, als ob es spüren würde, dass sich Frau Stella gerade wegbeamen möchte.
Ihr Kopf schnürt sich zusammen bis es schmerzlich pocht. Dabei hat sie schon seit fast zwei Wochen keine Kopfschmerzen mehr gehabt. Aber kein Wunder, der Versuch sich in Luft aufzulösen und durch alle Zellen ins Nichts zu diffundieren, muss Kopfschmerzen auslösen.
Widerwillig legt sich Frau Stella zu ihrem Monster, das sich an sie kuschelt und sich eigentlich nichts sehnlicher wünscht, als endlich einschlafen zu können, das spürt Frau Stella.
Frau Stella nimmt des Monsters Fuss in ihre Hand, so wie sie es schon immer gemacht hat, als das Monster noch winzig war und eine eigentümliche Vertrautheit macht sich in ihrem Widerwillen breit. Sie schliesst die Augen und spielt Fisch. Toter Fisch.
Einige Minuten später schläft das Monster endlich, das bemerkt Frau Stella am leichten Zucken in seinen Beinen. Sie steht auf, aber ihr Abend ist eigentlich auch gelaufen...
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novemberregen,
Dienstag, 14. November 2006, 23:55
Ohhh, wie gut ich das kenne *seufz*...
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frau stella,
Mittwoch, 15. November 2006, 00:01
Zum Glück gibt es noch andere Eltern auf der Welt, die einem immer wieder bestätigen, dass das, was man mit seinem Kind erlebt, kein Einzelfall ist, sondern dass es allen so geht. Mehr oder weniger schlimm. Und das tut gut.
Ich würde sonst, glaube ich, durchdrehen.
Ich würde sonst, glaube ich, durchdrehen.
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novemberregen,
Mittwoch, 15. November 2006, 00:17
Durchdrehen ist gut...
Mich beruhigte es auch sehr zu lesen, dass Sie sich das Monster in solchen Momenten wegwünschen. Das Gefühl kenne ich auch und auch das schlechte Gewissen, das man dabei hat. Und sind die Monster dann erstmal eingeschlafen, überkommt einen die Liebe so sehr, dass man sie am liebesten wieder wachknutschen möchte ;-)
Mich beruhigte es auch sehr zu lesen, dass Sie sich das Monster in solchen Momenten wegwünschen. Das Gefühl kenne ich auch und auch das schlechte Gewissen, das man dabei hat. Und sind die Monster dann erstmal eingeschlafen, überkommt einen die Liebe so sehr, dass man sie am liebesten wieder wachknutschen möchte ;-)
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frau stella,
Mittwoch, 15. November 2006, 00:22
Ich habe ihn eben in sein Zimmer getragen.
Mein Gott, sah der süss aus.... :-)
... aber ich bin so geschafft, als ob ich die ganze Nacht durchgesoffen hätte...
Mein Gott, sah der süss aus.... :-)
... aber ich bin so geschafft, als ob ich die ganze Nacht durchgesoffen hätte...
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novemberregen,
Mittwoch, 15. November 2006, 00:44
Ich sag es Ihnen, die saugen einem manchmal die Energie regelrecht aus. Klammern sich an einen und nehmen, nehmen, nehmen. Trotzdem sind sie ein dickes Plus im Leben. Logisch ist das nicht :-)
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kid37,
Mittwoch, 15. November 2006, 00:52
Immerhin können Sie den noch tragen. Angenommen, ich würde jetzt noch schwanger, dann müßte ich in dem Alter schon einen Rollwagen benutzen. Für mich und das Kind.
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frau stella,
Mittwoch, 15. November 2006, 08:20
Na,Na, Herr Kid, nun machen sie sich aber nicht älter, als sie sind.
Wenn hier einer alt ist, dann bin ich das, denn ich werde immerhin in ein paar Tagen vierzig und, um so ein biblisches Alter zu erreichen, brauchen sie sicher noch Jahrzehnte.
Wenn hier einer alt ist, dann bin ich das, denn ich werde immerhin in ein paar Tagen vierzig und, um so ein biblisches Alter zu erreichen, brauchen sie sicher noch Jahrzehnte.
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gn8,
Mittwoch, 15. November 2006, 10:59
So sind sie, einerseits eine andauernde Attacke auf das Selbstbestimmungsrecht ihrer Erzeuger, andererseits der eigentliche Sinn des Lebens. Aus den bewachenden Stunden könnte ich einen Urlaub machen, der manchen Rentner vor Neid erblassen ließe. Trösten Sie sich damit: bei Ihnen und Ihrem Monster wird es irgendwann aufhören.
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novemberregen,
Mittwoch, 15. November 2006, 14:51
Ohja, ich hab mir gerade eben noch durchgerechnet, wie viel Lebenszeit ich schon in Scheintotstellung am Bett verbracht habe, und wie viel wohl noch kommt... momentan hat mein "Monster" eine besonders ausdauernde Phase.
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gn8,
Mittwoch, 15. November 2006, 21:07
Machen Sie mir nur den Rekord nicht streitig, Frau Novemberregen, das würde mich in tiefste … blöd, dass ich nur das kleine Latinum habe, da kenne ich doch einfach das richtige Wort nicht.
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frau stella,
Mittwoch, 15. November 2006, 22:22
Ich rechne ja insgeheim damit, dass mich mein Monster,wenn ich alt und tatterig bin, dann abends immer ins Bett bringt und mich zum Klo geleitet, da ich den Weg nicht mehr finden kann :-)
Das wäre meine kleine Rache.
Und meine Oma sagte immer:
Meine Enkel werden mich rächen.
Auch ein Trost.
Das wäre meine kleine Rache.
Und meine Oma sagte immer:
Meine Enkel werden mich rächen.
Auch ein Trost.
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