Donnerstag, 24. März 2011
Mobbing
Schon seit einigen Wochen, klagt das Monster, es habe kaum noch Freunde. Will deshalb oft nicht in die Schule.
Frau Stella hat ihm oft zugehört, versucht die Ursachen zu ergründen, konnte ihm aber weder helfen noch trösten und war aber im Großen und Ganzen sehr hilflos.
Vorgestern dann brach das Monster, als es aus der Schule kam, heulend in sich zusammen. Frau Stella solle ihn in eine andere Schule bringen, in seiner Klasse gäbe es jetzt keinen mehr der ihn möge, auch seine Freunde nicht mehr.
Es erzählte, dass ein Mädchen, die Drahtzieherin sei und mit System Andere dazubringe, dass zu tun und zu sagen, was sie wolle. Mit Handzeichen sollten zum Beispiel die Kinder zeigen, ob sie das Monster blöd fänden. Fast alle hätten die Hand gehoben und noch viele Geschichten mehr...
Da wurde Frau Stella schlagartig klar, dass das hier Mobbing im Spiel war.
Sie schrieb eine Mail an die Klassenlehrerin, um ihr von dem Vorfall und ihrer Einschätzung zu berichten.

Am nächsten Tag kam das Monster mit den Worten "...du hast es ihr gemailt!"von der Schule nach Hause und verschwand im Klo.
Frau Stella bekam einen Schreck. Sie wollte niemals das Monster bloß stellen. Sie hatte ja noch nicht einmal mit der Lehrerin persönlich gesprochen...
als das Monster freudestrahlend aus dem Bad kam und sich an Frau Stella schmiegte.

Es stellte sich heraus, dass sie einen Klassenrat abgehalten hatten, zum Thema Mobbing. Die Lehrerin verkündetet, dass ihr ein solcher Fall zu Ohren gekommen wäre und ob, jemand dazu etwas sagen könne... und dann ging es los, dass die Kinder sich trauten, von den Stichelleien und Gemeinheiten zu erzählen, die ein Mädchen mit ihrer Gruppe, anderen aus der Klasse antaten. Auch vom Monster als Opfer wurde berichtet.
Das Monster wollte aber zuerst nichts erzählen, sodass dann die anderen Kinder mit der Hand auf des Monsters Schultern für ihn sprachen. Ein Kind nach dem anderen. Später erzählte das Monster selbst, dass das Schlimmste für ihn gewesen sei, dass ihn ab irgendwann sogar seine "Freunde" in der Schule geärgert hätten.

Die Täterin aber sackte heulend in sich zusammen und schrie heraus " ...wenn ihr wüsstet, wie Scheiße es mir zuhause geht..."

Hier bedarf es noch eines Batzen Arbeit, aber gut, dass endlich die Strukturen aufgebrochen wurden.
Gut für die ganze Klasse einschliesslich der Mobberin.

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Da haben Sie und das Monster Glück gehabt. In -sagen wir mal- 90% aller Mobbingfälle verläuft das nicht so. Es bedarf schon viel Charisma als erste(r) aufzustehen und zu sagen, dass was schiefläuft, noch viel mehr bei Kindern. Vielleicht besitzt die Lehrerin ein Supertalent für Moderation aller Art, aber typisch ist so ein Verlauf gewiss nicht. Ich von hier aus würde sagen: Mit der Lehrerin habense aber mal einen richtigen Glücksgriff.
Ich glaube, dass es mächtig viel zu tun gibt -auch in Sachen Medienpädagogik; Ihr Monster mag noch zu klein sein, aber es kommt die Zeit, da sich das medial austobt und spätestens dann kriegt man das nicht mehr so einfach in den Griff-.
Wenn Sie den Horror schauen wollen: Isharegossip googeln. Gehen Sie da rein, wenn der normale Schüler in der Schule ist, ansonsten ist der Dreck vollkommen überlastet...

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Das haben zu allererst Sie gut gemacht, bravo!
Und Sie haben Ihrer Tochter in der Praxis gezeigt, wie lohnend & richtig es ist, sich auf die Hinterbeine zu stellen und sich nichts gefallen zu lassen.

Ich wünsche der kleinen Störenfriedin, daß auch sie daraus lernt und daß nicht aus der kleinen, zu Hause gequälten Seele später eine böse Täterin wird!
lg Iris

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Ich hoffe doch wohl, dass die Lehrerin sich demnächst daran macht, auch dem Mädchen zu helfen?
Sie kann nur daraus lernen, wenn sie erfährt, dass nicht nur den anderen, sondern auch ihr beigestanden wird!
Andernfalls wird der einzige Schluss, den sie ziehen kann, konsequenterweise nur der sein, dass sie in Zukunft noch härter sein muss, um in der Welt bestehen zu können.
Dasselbe wird sie, weil sie sie liebt, ihren künftigen Kindern beibringen.

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