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Freitag, 30. Juli 2010
persönliche Reliquie 6
frau stella, 01:58h
Der Rost, die Liebe und das Glück
„ Mach mal die Augen zu und halte die Hände auf...“
Ich schliesse die Augen und strecke meine beiden Hände, mit den Handinnenflächen nach oben, vor.
Feuchtwarme Händchen, nein, Händchen sind es inzwischen nicht mehr, aber das Ritual ist das gleiche geblieben seit Jahren, feuchtwarme Hände schieben etwas kleines, kaltes auf meinen Handteller.
„Augen auf“
Auf meinen Händen liegt ein Ding, ein kleines verrostetes Ding.
„ Hab ich für dich gefunden, Mama, du liebst doch Rost...“
Ich lächle und lasse die Schönheit der Liebe, die dieser Moment mir zeigt, an mir herunterlaufen, wie süßen Honig.
Dieses Herz ist mein Dank für all diese keinen Momente, die ich niemals vergessen werde und niemals werde missen mögen, auch wenn ich schon eine alte Tattergreisin bin.
Frau Stella
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Ringelpitz
frau stella, 01:19h
Da hat sich Frau Stella etwas vorgenommen, bei lebendigem Leibe sollen fast alle acht Schränke der Wohnung ihre Plätze tauschen. Das Monster soll eine komplette Regalwand bekommen, die all seinen Krimskram in durchsichtige Kisten schluckt. Dafür muss aber der alte, schwere Schulschrank ins Wohnzimmer weichen, um dort die neue Heimstatt für Frau Stellas Bastelkram und ihre niegelnagelneue Nähmaschine zu werden. Um den alten, schweren Schulschrank aber ins Wohnzimmer stellen zu können, muss der hübsch schreddelig, weißlackierte Bauernschrank zur Seite rücken oder vielleicht sogar auf die andere Seite des Zimmers wandern. Der Spiegelschrank zum Drehen ist schon ins Monsterzimmer gezogen und das Billy auch.
Morgen geht es weiter.
Morgen geht es weiter.
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